
Cicre
und
Mardin
Unangenehme Piste von Hakkari bis Cicre. Dazu grau in grau - Sand ist in der Luft. Keine Sicht. Es geht entlang der irakischen und syrischen Grenze, immer wieder Militärkontrollen. Wir sind im tief muslimischen Kurdengebiet. Vieles ist hier noch Handarbeit. Die Strecke wäre schön, aber man sieht kaum etwas. Dafür drückende Temperaturen, in Cicre sind es nun 35 Grad. Bisher zu kalt - jetzt zu heiß. Am Abend bricht ein regelrechter Sandsturm über uns herein - wir sind nahe der syrischen Grenze. Wüstengebiet. Keine Chance, ein Fenster aufzumachen. In der Kabine sind's dann auch 33 Grad in der Nacht. Endlich finden wir einen money change – wir haben also Geld. Unser Versuch, uns für die Autobahngebühr zu registrieren, scheitert allerdings. Kinderfeiertag - alles geschlossen.
Wir erreichen Mardin. Eine historisch wunderschöne Stadt. Zuerst fahren wir zu MAN den Ventildeckel untersuchen. Die Werkstatt gleicht einer Spelunke, man ist aber sehr freundlich und hilft uns sofort. Nach Demontage finde ich 2 kleine Steine zwischen Deckel und Dichtfläche. Da haben die in Tbilisi ziemlichen Pfusch gemacht. Die Dichtung ist etwas beleidigt, eine neue gibt es nicht. So behelfen wir uns mit Silikon - hoffentlich ist es dicht. Oben in Mardin fahren wir auf einen zentralen Stellplatz, einige Overlander sind auch da. Noch stehen einige Reparaturen an, dann läuft die Mopette nicht. Zu dritt versuchen wir alles Mögliche - kein Erfolg. Und es regnet schon wieder. Irgendwie läuft es nicht so wie es soll ....
Das Wetter ist besser geworden, die Ventildeckeldichtung scheint dicht zu bleiben, die Mopette läuft wieder - sicher, hätte ich auch selber machen können, aber bei€40,-- für 4 Stunden muss das nicht sein. Und der Mechaniker lebt davon - juhuu!. Die Stadt liegt ganz wunderbar terrassenartig an den hang geschmiegt. Das heißt aber auch, viele Stufen, um ganz nach oben zu gelangen! Ganz oben verläuft die Hauptstraße, gesäumt von unzähligen Shops, gefüllt mit noch unzähligeren (türkischen) Touristen. Man kauft bunte Tücher und geröstete Mandeln in allen Farben. Uns begeistern die verwinkelten kleinen Gassen eine Etage tiefer - ein sehr ursprünglicher alter Bazar versteckt sich dort. Das Endspiel der Meisterschaft bringt am Samstag Polizei mitsamt schwerem Gerät auf die Straßen - aber außer lautem Gehupe und wehenden Fahnen passiert nichts. Abends singt dafür der Muezzin noch lauter und taucht die schöne Stadt in eine orientalische Klangwolke. Am Tag 3 überraschen uns noch Elisabeth und Edi aus OÖ und so verbringen wir einen gemütlichen gemeinsamen Abend bevor wir weiter westwärts ziehen und die Beiden nach Osten.