Ganz im Osten der Türkei

Wir fahren los. Endgültig Abschied von Tbilisi und Georgien. Wir wollen km machen und fahren einige hundert km bis zum Cildir Gölu schon in der Türkei. Die Grenzerfahrung kann man sich sparen, es hat mehrere Stunden gedauert, obwohl wir die Einzigen! waren. Letztendlich sind wir dann doch drüber...! Die ostanatolische Hochebene liegt auf 2000 bis 2500 m, entsprechend sind die Temperaturen, das Wetter dazu ist schlecht. Unser Ziel ist eine Herberge, in der wir uns besonders auf den kuscheligen  Kangal Hund vom letzten Jahr gefreut haben. Leider hat ihn ein Wolf erwischt, so gibt's das Foto vom letzten Jahr - sehr traurig. Trotzdem ....wir wünschen frohe Ostern!

 

400 km bringen uns zum Van See. Es geht weiter über die anatolische Hochebene und wir hoffen auf besseres Wetter und ein wenig Wärme. Einem platten türkischen Reifen können wir irgendwo im Nirgendwo zu entsprechendem Druck verhelfen. Zur Belohnung  gibt's eine Türkei Haube. Kann man ( doch ) immer gut brauchen. Ansonsten geht es über perfekte Straßen, meist 4spurig, flott voran. Unseren perfekten Platz finden wir direkt an der Felsmauer von Amik Kalesi hoch über dem Van See. Am Abend kommt auch noch kurz die Sonne raus und taucht alles in ein magisches Licht.

 

Der erste Tag mit schönem Wetter. Nahezu wolkenlos, es werden 18 Grad. Grund genug um einen Tag zu verweilen. Das Amik Kalesi wurde im 8. Jhdt. von der Urartäern gegründet. Als - was wohl?? - als eine Wehrburg, nehme ich an. Der Eine greift an - der Andere muss sich wehren.....Viel ist nicht übrig geblieben. Trotzdem ein schöner Ort für einen Tag - wir wandern ein wenig und genießen die Aussicht über den See. Man soll aber den Tag nicht vor dem Abend loben. Wirklich urplötzlich zieht eine Sturmfront mit  Böen der Stärke 10 bis 11!! auf, wir schaffen es gerade noch alles einzusammeln und uns im Auto zu verstecken.

 

Wir fahren in ein uns noch unbekanntes Gebiet - in die Bergregion Richtung Hakkari.  Der äußerste Südosten der Türkei, Grenzgebiet zum Irak und zu Syrien. Kurdengebiet. Das Wetter ist wechselhaft, gewittrig, und leider sind Fernsicht Farbenvielfalt nur Bilder im Kopf. Die Realität will nicht mithalten. Es geht auf noch durchwegs guter Straße vorbei an  Hosap Kalesi - wieder eine Wehrburg, die sich schon von Weitem aus der Ebene erhebt. Dort bemerke ich, dass leider die Ventildeckeldichtung leckt - schön blöd - in Van hätte es eine MAN Werkstatt gegeben. So muss es vorerst ohne Reparatur weitergehen. Unseren Standplatz finden wir hoch über dem Fluss und sind froh dass es nun wenigstens etwas wärmer ist. In der Nacht blitzt und donnert es so gewaltig über uns, daß man sich beinahe fürchten könnte.