Entlang der Südküste 

der Türkei

Heute machen wir Strecke! 500 km über nichtssagendes Industriegebiet über Mersin und Adana bis zjm Akcakil Camping, Nähe Tasucu. Die "Ladungssicherung" so mancher LKWs ist beachtenswert - sie ist einfach nicht vorhanden! Das Wetter ist durchwachsen, viel Regen. Als wir endlich am Meer ankommen, scheint allerdings doch mal die Sonne. Obwohl noch absolute Vorsaison - es ist wirklich niemand am CP, das Wasser ist viel zu kalt - möchte der gute Mann trotzdem ca. das 5fache des sonst üblichen türkischen CP-Preises. Auch dass wir eigentlich nichts brauchen und nur gerne "geparkt" hätten, beeindruckt ihn nicht. Take it or leave ist... na gut, im im Auto sitzen und bei dem Wind von drinnen nach draußen schauen, können wir auch vor dem CP. Und unser Wasser im Boiler ist mit Sicherheit heiß - am CP so ganz ohne Gäste weiß man das nie so genau. Wir fahren weiter nach Anamur Kalesi. Die Burg wurde im dritten Jhd. n.Chr. als römische Festung erbaut und ist die besterhaltene Wehranlage in weitem Umfeld. Sie wurde von den Römern bis zum Ende ihres Reiches genutzt. Wir bleiben am CP und müssen einiges an Infrastruktur erledigen. Büroarbeit, Wäsche waschen, Reiseplanung etc. Zu unserer Freude ist das Anamur Kalesi geöffnet.

Die Straße führt steil über das Küstengebirge in die Tiefebene von Alanya und Antalya. Wieder einmal regnet es. Nicht viel, aber - oder gerade deswegen - ist die Straße rutschig wie Schmierseife. Es geht relativ steil bergauf als plötzlich die Hinterräder durchdrehen und das Heck zur Seite geht. Dann geht`s auch schon etwas zurück bis wir zum Stehen kommen. Vorsichtig, mit Allrad geht es dann über die Steigung und noch vorsichtiger den Berg hinunter. Für Adrenalin ist gesorgt. Nach insgesamt wieder 450 km sind wir froh über eine dann ruhige Nacht.

Die Umstände machen eine Umplanung nötig. Wir entscheiden, über Land nach Hause zu fahren und auf weiteres Herumtingeln in Griechenland zu verzichten. So führt uns nun der Weg direkt über die Berge in Richtung Canakkale und die Meerenge der Dardanellen. Es geht wieder in die Berge, hier ist die Türkei noch richtig ursprünglich. An einem kleine See finden wir unseren Rastplatz, nach Merhaba und Hosgeldinez folgt sogleich die obligate Einladung zum Tee und wir werden mit Brot, Zwiebeln, eiern und Salat beschenkt. Wo bitte passiert einem das noch?? Bei uns zu Hause wird ein Freicamper bestenfalls mit Argwohn beäugt.

Gelibolu - gut bekannt. Immer Start - und nun letzter Stopp in der Türkei.... zur Erklärung...

Wir fühlen uns ein wenig reisemüde. Nach 2 x 6  Monaten Balkan, Seidenstraße und Zentralasien, im Winter heuer nur  2 x 3 Wochen zu Hause, erscheint uns der Berg der aufgestauten Dinge, die zu tun sind, riesig. Die Lust, nun in der Türkei und GL rum zu tingeln, weicht der gedanklichen Notwendigkeit, nun die Dinge zu tun, die getan werden müssen. Und der Frühling zu Hause ist auch schön. So geben wir nun richtig Gas, gestern 800 und heute 600 km, und Styros läuft so gut, als ob er sich auch auf`s nach Hause kommen freuen würde....