Berge und Ebenen 

des Friaul

Bereits das zweite Mal in diesem Sommer zieht es uns hierher. Natürlich ist dies auch der Tatsache geschuldet, dass wir nicht auf der Seidenstraße sein können. Aber wie auch immer, wäre es hier nicht wirklich wunderschön, wären wir nicht so oft hierher kommen. Nur einen Katzensprung von zu Hause entfernt, tut sich eine Landschaft auf, die beinahe jedes Herz erfreut. Jenes der Kulturinteressierten, der Wanderlustigen, der Motorradfreaks und der Feinschmecker. Und dabei ist diese Region noch so zauberhaft unverschandelt und ursprünglich. Zwischen Adria und Alpen findet sich ein wahres Juwel an Landstrich. Wir beziehen wieder unseren Standplatz am Lago di Bordano, den wir nur mit wenigen Campern und noch weniger Einheimischen teilen müssen. Wo gibt es so etwas noch???? Ich erwähne es auch nur ganz leise! Styros also hat seinen Platz gefunden und wir haben jegliche Freiheit mit dem Motorrad unterwegs zu sein. Einmal muss es San Daniele noch sein – so als Happen zwischendurch, bevor es auf ein Eis in die Lavendelstadt Venzone geht. Die schöne Stadt mit ihrer doppelten Stadtmauer war jene vom Beben des Jahres 1976 am schwersten betroffene Stadt. Heute erstrahlt sie wieder schön restauriert.

Im Westen unserer Badebucht ragt der Monte San Simione empor und Christian ist froh den Weg hinauf nicht mit Styros gewagt zu haben. Er wäre ja auch hoffnungslos stecken geblieben, in den vielen Tunnels, die nach oben führen. 27 übereinander gestapelte Kehren an der Ostseite des Berges und neun Tunnels gilt es zu bewältigen. Dafür ist der Ausblick von oben herrlich.

Am Lago di Cornino tut sich ein nächstes Schauspiel auf – smaragdgrünes Wasser zu ebener Erde und eine ganze Schar von Gänsegeiern, die an den steil aufragenden Felsen ihre Nistplätze haben. Und wer von den großen Vögeln hier keinen Platz mehr findet, brütet am Tagliamento, der sich gleich dahinter durch die Landschaft schlängelt.

 

Weiter westlich schließen die Karnischen Alpen an. Eine Gegend mit tiefen Tälern, dichten Wäldern und hohen Bergspitzen. Per Zweirad geht es unzählige Serpentinen rauf und runter, Richtung Ampezzo, Sauris die Sopra, Ravascletto und noch durch einige andere kleine Ortschaften. Bei so herrlichem Wetter, wie wir es hatten, lässt es sich herrlich cruisen und genießen.