Neustart im August 2021

Wie sich diese Welt doch verändert hat. Sicher, das tut sie immer. Großes Leid an einer Ecke, unbändiger Aufschwung an einer anderen Ecke. Katastrophen da und steigender Wohlstand dort. Aber irgendwie erscheint mir, es ist gerade zusätzlich was Anderes im Gange. Es ist nicht nur, dass wir nicht einschätzen können, ob uns Weltraumschrott oder Kometen auf den Kopf fallen werden, diese Unsicherheit ist ja beinahe alt und wohl bekannt. Nein, es sind zusätzlich so viele andere Dinge im Moment schwer einschätzbar. Und das in ganz unterschiedlichen Bereichen unseres Alltags. Nun liegt es in der Natur des Menschen, dass er sich aber eben genau danach sehnt – nach einer gewissen Berechenbarkeit, die ihn zur Ruhe kommen lässt. Aber vielleicht ist es ja gerade das, was sich verändert hat. Auch für uns, die wir schon mit unserer bloßen Geburt auf die klimatische Butterseite dieses Planeten gefallen sind, tun sich plötzlich Unsicherheiten und Grenzen auf, mit denen wir so gar nicht gerechnet haben. Unsere Möglichkeiten den Alltag zu gestalten, sind so vielfältig, dass man vor Vielem die Augen verschließen kann, sich einfach Anderem zuwenden und sich bald wieder auf der Butterseite mit schmackhaftem Aufstrich sehen kann. Aber wenn man genau hinhört, und die ganz leisen Stimmen in der Gesellschaft, in Politik und Wissenschaft hört, die oft nur scheinbar kleinen Veränderungen wahrnimmt, dann fühlt sich manches irgendwie anders an. Für mich noch nicht einschätzbar – auf jeden Fall aber befremdlich.

Das  „Nicht einfach reisen zu können“ ist ja nur eine der Veränderungen – aber sie betrifft unser Lebenskonzept natürlich deutlich. Trotzdem aber wollen wir vorerst noch daran festhalten. Und ich sage dieses „vorerst“ nicht nur einfach so dahin. Immer wieder schleichen sich Zweifel in unsere Gedanken, ob wir unseren Dicken tatsächlich weit entfernt der Heimat sicher abstellen können. Wie gesagt, es hat sich etwas verändert.

Noch aber sind wir am Beginn unseres „Neustarts“ am Weg auf die Seidenstraße. Der Flug nach Thessaloniki verlief völlig unproblematisch. Alle notwendigen Dokumente (Impfnachweis, Anmeldung…) wurden ohne Verzögerung kontrolliert und das war`s dann schon. Unser Dicker stand gottseidank nach wie vor unversehrt an Ort und Stelle und alles war in bester Ordnung. Zuerst kurz hektische Suche nach ein paar Dingen, die wir so gut „versteckt“ hatten, dass nicht mal wir sie wieder finden konnten. Aber auch da gab`s irgendwann Entspannung. Auf der Fahrt nach Süden wurde rasch klar, dass wir uns noch in der Hochsaison befinden. Die folgenden Tage am Strand ließen zuerst Schlimmes befürchten. Auf den Straßen viel Verkehr und jeder Flecken Strand bot ein Bild voller Strandschirme, bunter Handtücher und aufgereihter Womos. Aber siehe da, die beiden Strände, die wir uns ausgesucht haben, ließen noch gut Platz für uns und wir konnten sogar dort frei stehen. Die Griechen sind einfach wirklich moderate und sehr angenehme Gastgeber. Die ganz große Hitze haben wir ja gottseidank ausgelassen und somit bescheren uns die Nächte durchaus akzeptable Temperaturen.

 

Wenn wir also im Grunde auch für einen Griechenlandaufenthalt etwas zu früh unterwegs sind, so haben sich die Tage dennoch sehr erholsam und angenehm gestaltet. Eine gute Einstimmung auf die nächste Etappe gen Osten …