Epilog

Jetzt ist unsere Reise auch schon fast vorbei – in 4 ½ Monaten durch 6 Länder. Während dieser Zeit haben wir unser geregeltes Alltagsleben mit einem großen Abenteuer vertauscht. Haben gewohnte  Abläufe mit Spontanität , Sicherheit mit Ungewissheit , ein gutes Bett und gutes Essen mit manchmal fragwürdigen Alternativen vertauscht . Waren oft mit unseren Gefühlen beschäftigt , haben Freude und Begeisterung , aber auch Wehmut , manchmal ein bisschen Trauer und ein wenig Heimweh empfunden .

All das war Teil unserer Reise. Es ist an der Zeit unsere Eindrücke revùe  passieren zu lassen – ein asiatisches Kaleidoskop.

 

Man lotet zwangsläufig hin und wieder seine Belastungsgrenzen aus – ab wann ist ein Berg zu hoch , ab wann ist einem Schmutz zu schmutzig oder ab wann mag man einfach sein Zeugs nicht zum x-ten Mal zusammen packen und wieder auf „Herbergssuche“ gehen. Das sind Momente, in denen man innehalten muss, um zu entschleunigen und dann muss man dringend irgend etwas für sein Wohlbefinden  tun.  Aber wenn dieser Schritt getan ist, macht Reisen wieder richtig Spaß, und Herz und Hirn sind wieder bereit für neue Erfahrungen. Und wenn die Stimmung ob der vielen Mühen mal ganz im Keller war, dann half uns  immer die Gewissheit, dass wir ja in jedem  Fall  „EINANDER“  haben – dieses Glück als unseren  wertvollsten Reisebegleiter!

 

Es ist eine Herausforderung so lange Zeit praktisch 24 Stunden am Tag zusammen zu sein  - eine Herausforderung, die wir aber bestens gemeistert haben.  Es gab keinen Zeitraum in dem wir länger als 30 Minuten voneinander getrennt waren.  Es gab also kaum die Möglichkeit wegzuschauen oder wegzuhören. So aber hatte jeder von uns  auch die  Chance, etwas über uns und auch über sich selbst zu lernen..  Dieser Emotionale Erfahrungsschatz gehört sicher auch zu einem  wertvollen „Reisemitbringsel“.

 

Wir haben die Schönheit der Natur erlebt und auch den Facettenreichtum asiatischer Gepflogenheiten.  Man kann dabei aber unmöglich über die Tatsache hinwegsehen, wie zerbrechlich und sensibel das alles ist und wie maßlos Menschen vielerorts in diese natürliche Symbiose zwischen Mensch und Natur eingreifen. Diese Erfahrungen lehrten uns auch, dass wir selbst in einem ungemein  lebenswerten Land leben wo es Meinungsfreiheit und (meistens) Demokratie gibt , wo es Jahreszeiten , saubere Flüsse , gute Luft und gepflegte Landschaft gibt . All das ist nicht selbstverständlich wie wir gesehen haben .  Schon gut, ich höre  all die kritischen Stimmen „jeder Tourist, der dorthin reist, trägt seinen Teil dazu bei…“. Der Vorwurf ist korrekt. Aber dennoch denken wir, die Art und Weise wie wir gereist sind, ist gerade noch zu vertreten. Nämlich mit dem Bemühen,  die lokale Bevölkerung zu stützen und nicht  touristische Großbetriebe.  Und somit ist auf dieser Reise unsere  Sehnsucht  noch andere Flecken dieses großartigen Planeten kennenzulernen  weiter geweckt worden, denn unsere Welt verändert sich (leider) in unglaublich rasendem Tempo.

 

Die für mich (Elke)  wohl größte Erkenntnis aus dieser Reise  ist eine ganz simple: Ich liebe und schätze mein Leben zu Hause ungemein! Freunde und Familie, unser Haus, meine Arbeit – all das bedeutet mir einfach so unglaublich viel, mehr als ich mir das zuvor vielleicht gedacht hätte.  Eine Erfahrung, die sich richtig gut anfühlt, zeigt sie mir doch, dass ich mein Alltagsleben offensichtlich ganz gut auf die Reihe bringe. Und somit ist an jede Reise das wunderbare Gefühl gekoppelt, auch wieder in ein ebenso wunderbares Leben zu Hause zurückkommen zu können.