Laos - am Wasser

Nachdem wir nach den körperlichen Tiefs nun auch die moralischen überwunden haben und auch das Wetter wieder schön ist und es Sonne satt am Mekong gibt , ist es an der Zeit die Reise fortzusetzten und wieder Positives zu berichten . 

 

Wir folgen weiter dem Lauf des Mekong auf unserer Reise in den Süden von Laos und machen Halt in Vang Vieng. Dieser Ort polarisiert ungemein stark – zum Einen atemberaubende Flusslandschaft inmitten Karstkegel  und Höhlen, und zum Anderen Party pur und Massentourismus.  Was einst mal sehr beschaulich gewesen sein muss, mutiert mittlerweile zum Hexenkessel für  partysüchtige Backpacker. Ja, und wir natürlich mitten drin……schon vormittags ein paar BeerLao zum Munter werden, dann beim Tuben auf dem Fluss von einer Bar zur nächsten und abends dann die Entscheidung zwischen Rave-Music  am Fluss mit allerlei „ Happy „ Gerichten oder Getränke ( siehe Karte )   oder Hardrock in the City……. Wir haben darüber nachgedacht, ganz ehrlich….. doch dann feststellen müssen, dass wir vielleicht doch  ein bis zwei Jahre  zu alt dafür sind.

Dennoch, wir haben uns ein schönes Zimmer am Fluss geleistet, haben tagsüber mit dem Moped die Gegend erkundet ( etwas abseits vom Rummel präsentiert sich die Gegend  in all ihrer unverbrauchten Schönheit und Ruhe )  und ansonsten die durchaus ansprechende kulinarische Seite des Ortes genossen. Letzteres ist dann meistens die positive Seite dieser Touristenkanalisation. Und so verbrachten wir einige sehr entspannte Tage dort bevor wir weiter mit dem Bus in die Hauptstadt Vientiane fuhren. Dort gab`s nichts zu sehen, außer Regen, Regen, Gatsch und Dreck….. Dann also lieber in den nächsten Nachtbus weiter nach Süden zu den verheißungsvollen „Viertausend Inseln“. Der Nachtbus steht auf der Bewertungsskala all unserer Beförderungsunternehmen ganz oben – pünktlich, eine „fast“ Liegefläche für uns ganz alleine, Dinner (Reis mit einem Miniplastiksackerl Chilisauce), Wasserflasche und Erfrischungstuch, keine unnötigen Stopps – einfach perfekt. So landeten wir also ziemlich entspannt auf den Mekonginseln. Der Mekong mit seinen hier unzähligen Verzweigungen und Seitenarmen umschließt in der Trockenzeit eine Vielzahl kleiner und größerer Inseln, von denen einige touristisch genutzt sind. Wir suchen uns wieder mal ein ruhigeres Fleckchen aus , mieten einen besseren Bungalow mit Flussblick (also unserem Alter entsprechend) und genießen diese entspannte Atmosphäre. Wir sehen mittlerweile milde darüber hinweg, dass die Laoten für jeden „Schmarrn“ was verlangen wollen -  für jede Brückenüberquerung (die ihnen ohnedies die Franzosen hinterlassen haben und die dringend sanierungsbedürftig wäre), für überfüllte Boote, für einen Blick auf den Wasserfall…..  Es ist real nicht wirklich viel Geld und die Menschen hier in dieser Gegend sind auch wieder echt freundlich….. und, was soll`s,  wir gehören mittlerweile  wohl auch schon zu jenen Touristen, die es aufgegeben haben, sich zu ärgern, sich zu wundern,  also zu jenen, die in dem Bedürfnis friedvoll diese Reise genießen zu wollen, alles hinnehmen, freundlich zurücklächeln und nur mehr positive Eintragungen ins Tagebuch schreiben….. bis man dann irgendwann die rosarote Brille halt wieder auch mal abnimmt….. aber jetzt noch nicht!

Wir haben mit unserem 21Gang-Shimano-Mounainbike (hier haben wir die  Brille noch auf!) zwei Inseln umrundet und jeden erreichbaren Winkel erkundet. Wir sind zum Wasserfall gewandert, haben im glasklaren Wasser (wir haben die Brille immer noch auf) des Mekong gebadet - nur einmal ist Christian wohl doch etwas zu tief getaucht und unter den Algenteppich gekommen - und sind schließlich einen ganzen Tag mit einem Kajak  durch die Inselwelt gepaddelt -   haben den Stromschnellen getrotzt und Irrawaddi-Delphine haben unsere spektakuläre Fahrt begleitet (wir haben……).

Es waren insgesamt wirklich ganz wunderschöne Tage (auch ohne Brille!), und wir konnten wieder Energie tanken für die kommenden Wochen die wir auch sogleich auf der Fahrt von den Inseln zurück nach Pakxe brauchen konnten :

 

Es war wieder einmal superchaotisch. Es ging morgens los, und dann begann das gleiche Ritual wie immer , diesmal  aber noch schlimmer : Der Bus sollte um 7:00h abfahren, tat er auch, aber nur um die nächste Ecke vom Hof. Dann hielt er an und wir wurden von Frauen und Kindern, es war Sonntag, bestürmt um alles mögliche zu kaufen. Gegen ca. 8:00h  fuhr er dann weiter, ein Stück, zur nächsten Händlermafia um die nächste Ecke. Kurz nach 9:00h fuhr er dann wieder ein Stück, bis er div. Leute zusteigen ließ die kein „offizielles „ Ticket hatten. Ich will es kurz machen, so ging es die ganze Zeit. Etwas fahren. Dann Stop , einladen , ausladen , Händler - und dann ging es wieder weiter. Lao-mäßig halt!

Kaum etwas vorangekommen hielt der Bus auf freier Strecke an und lud riesige Pakete und 100derte Eimer auf das Dach, das dauerte so um die 45 Minuten. Dann ging es weiter, aber immer im Schneckentempo. Kurz vor Pakxe hielt er dann wieder an und die Last wurde wieder entladen bis wir dann endlich , für eine Strecke die bei uns in 90 Minuten zurückgelegt wird , um 15 00 Uhr bei der „Fern“ Busstation ankamen .

Die liegt ca. 7 Km vom Zentrum entfernt. Es gab kaum Tuk Tuks wir saßen dann zu zehnt in einem alten Schinken. Wir waren nicht einmal 500 m vom Hof gefahren, da ging dem Helden hinter dem Steuer  das Benzin aus. Unglaublich, aber typisch für Laos!! Es dauerte dann bestimmt 15 Minuten, bis er sich Benzin besorgt hatte, dann war aber aufgrund der vielen Personen zu wenig Luft in  den Reifen (Pirelli blank) sodass er in eine  „Werkstatt „  fahren musste um Luft zu tanken , also, wieder ein gelungener Chaotentag. Aber wir haben jetzt genug Energie, sind total relaxed und lassen uns durch nichts und niemanden