Ayutthaya

 

Siams alte Königsstadt

Aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage diente die Stadt über 417 Jahre hindurch 33 Königen als Residenzstadt. Hier fließen drei bedeutende Flüsse zusammen, so auch der Menam Chao Phraya, der seinen Weg weiter dann nach Bangkok nimmt. Heute werden schwere, voll beladene Lastenkähne entlang des Flusses gezogen. Früher segelten Portugiesen, Franzosen, Holländer, Perser, Chinesen und Japaner als Eroberer als Händler flussaufwärts. Einige blieben als Eroberer. Die wunderschönen Tempelanlagen, die wir heute noch besuchen dürfen, stammen aus dem 17.Jhd. Diese einst prunkvolle Stadt konnte es als „Venedig des Ostens“ mit allen europäischen Metropolen ihrer Zeit aufnehmen. So war auch der Reichtum und der Glanz bei Hofe legendär.

Wir beziehen ein kleines Resort am Rande des historischen Zentrums. Die Bungalows liegen idyllisch inmitten üppiger Natur an einem Teich. Zur Erkundung wählen wir diesmal Fahrräder! E-Bikes? Ha, ha, ha…. weit gefehlt. Viel eher Marke „altes, klappriges Waffenradl“, mit dem Sattel zwangsweise so tief, dass wir aufpassen müssen, mit unseren Knien nicht ständig den Lenkradius zu begrenzen. Aber JA, es macht auch richtig Spaß!

Unsere Routen führen uns über Brücken, durch Parks oder entlang von kleinen Wasserstraßen. Alles sehr beschaulich … oder doch nicht? Ganz unverhofft kreuzen zwei äußerst urtümliche Genossen unseren Weg. Gut zwei Meter lange Warane watscheln uns quasi direkt vor das Waffenrad, um in den Tümpel auf der anderen Seite des Weges zu tauchen. Wir zählen aber ganz offensichtlich nicht zu ihrem Beuteschema und so ignorieren sie uns beflissentlich.

Und manchmal führt der Weg zu den Tempeln auch über sehr verkehrsreiche Kreuzungen mit langen Ampelschaltungen, wo sich zuerst alles zusammenstaut um dann gleichzeitig loszubrausen. Linksherum, versteht sich!  Aber auch das haben wir bald raus. So haben wir mittlerweile einige Kilometer in unseren Wadeln, einiges an Staub geschluckt und sehr ursprüngliches Thaileben inhaliert. Touristen gibt es hier nämlich wirklich nur vereinzelt. Hier in Ayutthaya haben wir auch unseren vorgeschriebenen 2. PCR Test nach 6 Tagen gemacht. Ergebnis negativ! Jetzt sind wir quasi „frei“ für den Rest der Reise. Wir sind aber dennoch vorsichtig, wollen uns gerade hier nun doch nicht anstecken und eine Immunisierung lieber auf zu Hause verschieben.

 

Die alten Pagoden von Ayutthaya wirken in jedem Licht, morgens wie abends, bezaubernd. Die mystischen Steine erzählen vom einstigen Glanz vergangener Zeiten. Vieles hat die Witterung bereits zerstört, manches hat sich die Natur einfach geholt und „umwachsen“. Die Anlagen können nicht mit der Mystik Burmas oder mit jener der Khmer-Tempel in Kambodscha mithalten, aber sie sind trotzdem wunderschön. Und sie sind geradezu menschenleer. Das ist der Vorteil, wenn man im Schatten von Krisen reist. Wobei auch wir uns natürlich wünschen, Corona könnte endlich einen Status erreichen, der uns alle wieder normaler leben lassen würde. Aber es wird nicht so sein und es wird auch nie mehr ganz so sein wie vorher. Mehr allerdings wissen wir noch nicht….. also genießen wir weiter, was die Umstände uns genießen lassen!