Letzte Tage in Bangkok

Sieben Wochen Thailand liegen hinter uns, ein paar abschließende Tage Bangkok vor uns – alles wahrlich nicht schlecht! Wir gönnen uns noch drei Tage in einem Hotel direkt am Chao Phraya mit herrlichem Blick aus dem 26. Stock über den Fluss. Man möchte gar nicht schlafen gehen, weil es einfach so cool ist, aus dem Fenster zu schauen. Auf einem unserer Spaziergänge laufen wir bei der Feuerwehr vorbei. Die alten Steyr-LKWs lassen uns sehnsüchtig an Styros denken, der ganz alleine zu Hause im Carport steht und nicht raus kann. Wir hoffen, dass auch dieser Zustand sich wieder einmal ändern wird. Die Feuerwehr übrigens rückt auch aus, wenn sich irgendwo im Großstadtdschungel eine Schlange verirrt hat. Und im Käfig vor Ort ringelt sich gleich mal ein Riesenphyton!

Durch die Märkte dieser Riesenmetropole zu schlendern ist immer wieder ein Erlebnis. Was auch immer der Markt her gibt, Blumen, Gemüse, Haushaltswaren…. einiges bleibt immer gleich: Plastik ohne Ende! Und, von Müdigkeit völlig übermannte Kaufleute, bei denen der blanke Boden oder der Tresen über die Schwerkraft gesiegt haben. Müde, müde, müde! Unser Tagesschrittzähler hingegen sagt uns jeden Abend, dass wir unser 10 000 Schritte Pensum überschritten haben (Juhuuu)!  Aber frei nach einem Sprichwort, wäre es doch schade, wenn wir nicht gingen, um nachzuschauen, wohin wir kämen, wenn wir gingen…

Wie rasch sich doch nach sieben Wochen eine Story für den Hochglanzprospekt von Tui-Reisen gestalten ließe. Ein paar ganz spezielle Fotos, ein paar schöne Zeilen und schon lässt Thailand keine Urlaubswünsche mehr offen. Und irgendwie ist es ja auch so. Aber eben nicht ganz. Und diese Reise hat unsere Meinung über Thailand auch ein bisschen – na sagen wir mal – nivelliert. Es ist ein wunderbares Reiseland mit großartigen Ressourcen. Auch für uns. Wir haben den Norden sehr genossen – die alten wie auch neuen Tempelstätten sind sehenswert. Wir haben keinen Nachtmarkt auf unserem Weg ausgelassen und mit den Thais gemeinsam Flair und Köstlichkeiten inhaliert. Wir schätzen die gute Infrastruktur, die es einem ermöglicht, öffentlich mit Bus oder Boot, ganz individuell als Selbstfahrer mit dem Auto oder auch per durchaus preisgünstigem Taxi von A nach B zu kommen. Die Unterkünfte reichen von sehr preiswert – dann aber eher „sehr speziell“ – bis luxuriös, für jeden was dabei. Das Klima kommt uns sehr entgegen, da wir die ganztags warmen Temperaturen schätzen. Aber trotzdem… Es gibt einfach auch diese anderen Facetten, die man nicht wegleugnen kann. Und ganz speziell ist uns dieser Umstand auf den vier Inseln aufgefallen, die wir besuchten. Kurz zusammen gefasst: der Dreck ist eine Zumutung! Und vielleicht sogar noch mehr als der Dreck an sich, die Untätigkeit der Thais dem gegenüber. Man kann alles schönreden und es „Gelassenheit“ nennen. Man kann es aber auch Faulheit und Desinteresse nennen. Eine Entscheidung darüber muss jeder selbst für sich treffen. Wir haben festgestellt, mal eine Thailand-Pause einlegen zu wollen. Ganz viel Schönes haben wir schon gesehen und für das weniger Schöne gibt es vielleicht andere, attraktivere Alternativen. Auch andere Länder haben schöne Strände und ein herrliches Meer!

 

Ja, Reisen erweitert unser Bild von der Welt eben in jede Richtung. Wir sehen das Schöne und auch das Andere, wir erkennen, was uns gefällt und auch was wir durch Neues austauschen werden. UND wir sind dankbar, dass wir diese Wahl treffen können.