Wilde Wasser,

mächtige Burgen

und

bizarre Vulkane

 

Wir möchten einfach nochmal ans Meer. Der Ruf herrlich warmer Temperaturen um die 30 Grad tagsüber und angenehmer Abkühlung nachts, ist laut und deutlich und gibt die Richtung vor. Vorbei an Antalalya, der an sich herrlichen Küste entlang, lassen wir den türkischen Ballamann hinter uns, weiter bis nach Manavgat, kurz nach Side. Natürlich ist es auch hier noch touristisch, und die Nachsaison ist noch voll im Gange, aber man findet schon das eine oder andere Plätzchen am Strand – nicht einsam, aber das Meer ist dennoch warm und sauber. Ansonsten ist die Sauberkeit allerdings ein echtes Problem hier – der Müll macht vor keinem noch so schönen Platz halt. Es wird einfach alles achtlos weggeworfen und der Wind tut das seine dazu, verteilt das bunte Plastik über weite Strecken.

 

Im Hinterland von Side zeigen sich schon die Ausläufer des Taurus-Gebirges, und inmitten dieser Bergwelt errichtete man den Oymapinar-Stausee. Ein Pflichttermin für alle Touristen zwischen Antalya und Alanya. Die küstennahen Wasserfälle geben für den verwöhnten Österreicher nicht viel her, aber der Manavgat-Fluss, den man hier anschwellen ließ, zeigt sich von seiner durchaus charmanten Seite. Die Stromversorgung der Region ist somit sichergestellt, zieht aber den Kollateralschaden mit sich, das größte Höhlensystem Europas dabei geflutet zu haben.

 

Fährt man die Küste weiter Richtung Osten geht es steil bergauf an den Hängen der Kilikischen Berge, mit z.T. grandiosen Ausblicken tief hinunter ans Meer. Hier ist die Straße noch nicht vierspurig und windet sich über Serpentinen bis nach oben, vorbei an ausgedehnten Bananenplantagen, die ich hier gar nicht vermutet hätte. Oben angekommen, öffnet sich der Blick auf eine Quadratkilometer große Plastikfläche. Und erst beim zweiten Blick wird klar, dass es die Glashäuser dieser landwirtschaftlich exzessiv genutzten Region sind. Touristisch also nicht wirklich interessant, gäbe es nicht durchaus schöne Strände und die Burg Mamure Kalesi – eine echt coole Ritterburg, die Bubenträume wahr werden lässtJ.

 

Irgendwann verlassen aber auch wir die Küstenlinie und machen uns auf in Richtung Berge. Die Türkei ist riesig und wir haben noch einige Kilometer vor uns, also müssen wir Styros mal Fersengeld geben, damit er auch Strecke macht. Wie schon mal erwähnt, das Straßennetz im Land ist wirklich ausgezeichnet, also kein Problem. Die Landschaft wird extrem trocken, und ob des heute eher trüben Wetters fehlen die Farben fast gänzlich. Immer wieder Reste alter byzantinischer Kirchen, die unsere Aufmerksamkeit erwecken und uns eine Pause vergönnen. Bis wir letztlich am Ende des Tages in der wirklich bizarren Landschaft längst erkalteter Vulkane landen. Unser Platz für die heutige Nacht ist quasi im Krater, direkt am See. Bis die Nacht über diese einstige Todeszone hereinbricht, dauert es aber noch ein paar Stunden. Und die verbringen wir mit „Büroarbeit“ im Haus, weil draußen hat sich ein unangenehmer Wind des Territoriums bemächtigt…..