Poon hill

Die „richtigen“ Höhepunkte dieser Reise so mit 5000 und mehr Metern  sind ja nun vorbei. Bleibt noch der Poon Hill ,wie auch immer  einer der schönsten Aussichtspunkte im Himalaya . Man sieht zwei 8000er , den Dhaulagieri und den Annapurna 1 , sowie den Nilgeri , den Maccapuchare und noch weitere Annapurnagipfel in einem 270 Grad Panorama . Schon recht nahe an Pokhara ist er leicht zu erreichen und dementsprechend ist auch der Touristenauflauf . Wir haben uns hier unseren dritten Ruhetag verordnet und genießen Aussicht und Ruhe . Sogar der Blick aus dem Fenster unserer Behausung begeistert mit dem wunderbaren Panorama des Dhaulagieri.  Am Abend wandern Ernst und ich die 300 Höhenmeter hinauf auf den Hügel um den Sonnenuntergang zu bewundern . Die Luft ist jedoch so trocken dass es kaum zu einer schönen Rotfärbung der Berge kommt . Am nächsten Morgen wollen wir auch den obligatorischen Sonnenaufgang nicht versäumen und stehen um 04 30 Uhr auf . Wir trauen unseren Augen nicht . Menschenmasen bewegen sich auf den Berg zu. Eine unendliche Schlange aus Stirnlampen kämpft sich bei eisigen Temperaturen den Hügel hinauf . Da der Weg schmal ist kommt es immer wieder zu Totalstillstand , wir fürchten schon den Sonnenaufgang zu verpassen . Hauptsächlich Japaner und Chinesen liegen wie tote Fliegen am Weg , halten alles auf – kommen nicht weiter . Wirklich unvernünftige Menschen . Schlecht ausgerüstet , nicht akklimatisiert brechen sie bei knapp über 3000 Meter Höhe weg . Na , da haben wir einen kleinen Einblick wie es wohl am Thourung La Pass zugehen muss . All diese Menschenmassen finden wohl noch in Manang Platz wo es eine Vielzahl an Lodges gibt , aber dann ?? Weiter hinauf gibt es dann nur mehr 3 und noch weiter oben nurmehr eine – wir wollen es gar nicht wissen . Gott sei Dank haben wir den schwierigen aber sehr viel schöneren Weg über den Tilicho See gewählt – da waren wir so gut wie alleine . Oder wir gehen unter der Woche auf den Hochschwab  - da haben wir auch unsere Ruhe .

Na , den Sonnenaufgang haben wir jedenfalls geschafft und bei Geschrei und Gekuder der Chinesen und vor allem einer Koreanischen Gruppe über uns ergehen lassen .

Der Abstieg Richtung Pokhara war dann aber wieder sehr schön . Schon im sehr gemäßigten Klima wird es mit jedem Höhenmeter nach unten immer wärmer und wir genießen die Vorfreude auf richtig gutes Essen und wieder einmal ein Bett ohne Schlafsack . Aber zuerst bewundern wir noch die vielen Reisterrassen , die letzten Blicke auf die Berge und kommen auch durch einen richtigen Dschungel mit meterhohen Rhododendronbäumen . Was muss dies für eine Farbenpracht und ein Blütenmeer sein wenn diese im März blühen . Unten angekommen ist es richtig tropisch heiß , ein letzter Checkpoint für unsere Permits – wir checken sozusagen aus und nehmen ein Taxi nach Pokhara . Zu fünft ( Fahrer , unser Träger Ram und wir drei ) mit all unserem Gepäck finden wir Platz in einem winzigen indischen Maruti Suzuki , so groß wie vielleicht bei uns ein Mini . Und wieder stellt sich die Frage nach unserem Hang zur Verschwendung – Audi A 8 , BMW 745  etc – wofür …..?????

In Pokhara angekommen beziehen wir unser vorreserviertes Hotel , ein riesiges Zimmer mit 2 Betten , richtigen Matratzen und Decken , Dusche , heißes Waser so viel man will – alles um US $ 20.- die Nacht – wir sind wieder im Paradies . Das Schlaraffenland finden wir dann in Form eines indischen Lokals wo wir ein Gelage zelebrieren und gleichzeitig unseren Träger Ram ( inzwischen ist er ich wohl auch unser Freund geworden ) verabschieden . Er ist uns mit seiner netten , etwas naiven und unbeholfenen Art wirklich ans Herz gewachsen und er wird in den nächsten Tagen sicher etwas fehlen . Er ist einer jener Menschen die alles andere als dumm sind aber mangels Möglichkeiten eben leider keine Chance haben sich weiterzuentwickeln . Was für ein Glück dass wir in Österreich auf die Welt kommen durften ……..