Around Bali

Around Bali

 

Unsere letzte Woche führt uns rund um Bali, im wahrsten Sinne umrunden wir diese Insel, und bemerken dabei immer wieder den Vorteil der Individualität, den uns unser Auto sichert. Eigenartig, dass uns auf dieser ganzen Rundreise kein einziger anderer Selbstfahrer untergekommen ist – dabei ist es nun wirklich nicht so schwierig.

 

Wir erleben ja doch einiges als Wiederholung, da wir erst vor einem Jahr hier waren. Umso erstaunlicher ist es für uns, dass wir trotzdem immer wieder neue Ecken entdecken, Bali von seinen ganz unterschiedlichen Seiten kennenlernen dürfen. Und wieder müssen wir sagen: Bali ist eine ganz besondere und extrem abwechslungsreiche Insel Indonesiens.

Wir fahren nach Amed, ganz im Osten der Insel, bekannt als Bade- und Tauchdestination. Die Wasserwelt interessiert uns gar nicht mehr, weil schon zu intensiv und sicher an viel herausragenderen Orten erlebt, aber wir sind wirklich erstaunt, wie harmonisch sich eine Touristendestination in dörfliches Leben integrieren kann. Es gibt hier absolut schöne – teure wie auch günstigere – Unterkünfte in herrlicher Aussichtslage, der Blick vom Overflow-Pool in die Landschaft läd zum Träumen ein – und daneben eben Bali pur. Die Menschen in den Straßen leben ihr Leben, mit all den kleinen Läden, in denen es überall dasselbe zu geben scheint, Briefchen mit Haarshampoo und Kaffee, Fertigbechersuppen, viel zu viele Süßigkeiten und Kekse (leider nicht unser Geschmack), Plastikutensilien aller Art, Obst und Gemüse und hier auch sehr viel Fisch, Unmengen von Sardinen. Und dazwischen auch zugegeben eine Menge Dreck! Den kann man nicht wegleugnen, auch nicht ausblenden, er ist allgegenwärtig - aber wir sind nun mal in Asien, so ist das Leben hier.

 

Wir haben keine selbsterteilten „Aufträge“ mehr zu erledigen, wir machen zum Teil einfach Urlaub – ja, das können wir! – und genießen die Tage .... bevor wir weiter nach Sidemen und Ubud fahren. Und dort machen wir weiter, wo wir eben aufgehört haben. Wir nehmen uns ein richtig schönes Zimmer, mit Blick vom Pool über die Reisfelder, und spannen jeweils noch zwei Tage aus. Ubud selbst ist die Künstlerhochburg Balis, also gehen wir auf Einkaufstour.  Und wahrlich, es gibt dort nichts, was nicht an Kunsthandwerk produziert wird, von der afrikanischen Giraffe, über die Maoristatuen bis zu tatsächlich indonesischem Kunsthandwerk. Wie auch schon im Vorjahr schwärmen wir erneut über die wirklich schönen Großen (!) Dinge, die hier gefertigt werden – Steinstaturen, Möbeln aus unglaublich schönen Hölzern, riesige Lampenschirme aus Muscheln oder Muschelteilen, Glasbläserarbeiten, Schnitzereien aus riesigen Wurzelstöcken usw .... Christian hat zwar schon vorab für Übergepäck bezahlt, aber damit würde uns Lufthansa dann doch nicht mit nach Hause nehmen. Also bleibt`s bei den „Kleinen Dingen“, die in Summe aber auch ein ganz schönes Paket ausmachen, in dem locker ein ausgewachsener Indonesier Platz hätte.

 

Zu guter Letzt waren wir auch noch kulturell aktiv und durften einer Kecak-Dance-Aufführung beiwohnen. Eine traditionelle Tanzaufführung, bei der das ganze Dorf mit macht. Wir hatten das Glück, dies etwas außerhalb des Zentrums in einem 700 Einwohnerdorf erleben zu dürfen, gemeinsam mit lediglich ca. 20 anderen Touristen. Jede Familie, und in Jungunghan gibt es derer ca. 150, entsendet Akteure zu diesem Spektakel. Die Aufführung findet vor außerordentlich schöner Kulisse in einem Tempelareal statt und wir sind mehr als beeindruckt, als plötzlich eine Schar von ca. 100 Männern die Szenerie betritt und den Chor des Spektakels macht. Die Hauptdarsteller, vielleicht noch ca. 20 Leute, spielen ein Stück aus der hinduistischen Geschichte, in dem es – wie sollte es anders sein – um Liebe, Mord, Entführung und Rache geht. Es ist ein buntes, manchmal wirres Treiben, prunkvolle Kostüme und Masken, die unglaublich komplizierten Bewegungen der Tänzerinnen – ein Schauspiel, das uns sehr beeindruckt hat. Und es findet hier außerhalb der Stadt nicht primär für Touristen statt, dazu gibt es hier zu wenige. Die Bevölkerung macht dies als Symbol der Zusammengehörigkeit, sie sind stolz darauf und haben auch ihren Spaß daran. Und nach ca. einer Stunde, löst sich alles wieder auf und 120 Leute verschwinden in ihren Kostümen per Moped nach Hause .....