Epilog

Wieder liegen neun Wochen Reise hinter uns und wieder haben wir unsere Reise-Erinnerungs-Schatztruhe mit wahren Schätzen gefüllt, unzählige Bilder, Empfindungen, Gerüche, Geräusche und Gefühle. Vielleicht gerät Manches davon auch wieder in Vergessenheit, aber irgendwann, wenn es so sein soll, wird das Meer der Erinnerungen alles wieder an die Küste schwemmen und dann sind sie wieder da ... die Bilder, die Empfindungen, Gerüche, Geräusche und Gefühle. Und das ist das wirklich Wertvolle daran, es geht nie mehr verloren.

 

Aber dennoch, ich habe das Gefühl meine Schatztruhe ist vorerst gut gefüllt, ich könnte mich gut und gerne mal ein wenig darauf ausruhen, wissend dass wieder eine Zeit kommen wird, in der es mich in die Ferne zieht, wahrscheinlich stärker als eben jetzt. Diese Welt ist so unglaublich groß und so Vieles ist es wert entdeckt zu werden, die Neugierde ist immer noch stark und sie ist ganz bestimmt noch da. Und doch gibt es da im Hinterzimmer meiner Seele ein paar Wünsche, die mir die Welt da draußen nicht erfüllen kann – diese Erfüllung finde ich nur in meinem Leben hier zu Hause, inmitten all der Menschen die mir lieb und vertraut sind. Es darf also auch Momente geben, in denen der Geist der großen Entdecker den Hausgeistern Alltag und Gewohnheit weichen muss, mal gewinnt der Eine mal die Anderen. In diesem nun kommenden Jahr wird es wohl auch so sein, ich mache auch Anderem Platz, eröffne dafür ein etwas größeres Zeitfenster.

 

Und dann, wenn sich meine Sinne wieder nach fremden Eindrücken sehnen, dann wird es mich wieder in diese Welt hinaus ziehen und ich werde mich ganz bestimmt nicht dagegen wehren – viel zu spannend und viel zu schön war es immer. Ideen dazu sind schon jetzt vorhanden, doch sie dürfen auch noch ein bisschen warten, dürfen sich in Geduld und Zurückhaltung üben um sich dann wie ein Phönix neu zu erheben .....(Elke)

 

 

Kann sein dass mir der gefasste Plan - den Hausgeistern Alltag und Gewohnheit mehr Platz zu lassen - gefallen wird . Kann aber auch sein dass ich mich , wenn wieder längere Zeit zu Hause, nicht ( gerne ) daran erinnern möchte. Dann werde ich mich nicht mehr so mancher Anstrengung, Plage und Ärgernisse entsinnen welche dem begeisterten Reisenden so Manches abverlangen. 

Nicht unerwähnt sollen nämlich hier einmal z.B. die Mühen des Fotografen sein wenn er mit 2 Kameras , mehreren Objektiven und Stativ behängt über Geröllwege in tiefe Vulkankrater steigt . Dabei noch von Gasmaske und Stirnlampe behindert versucht er mühsam den Focus der Kamera scharf zu stellen und dabei nicht zu sehr in die Gaswolke zu geraten . Dass dies zu nachtschlafender Zeit um 03 00 Uhr früh ist sei hier nur mehr nebenbei erwähnt. Aufnahmen in den Reisfeldern sind da schon weniger spektakulär , grösser ist vielmehr die Angst auszurutschen und eine Kamera im Reisfeld zu versenken . Wenn also die Dämme zwischen den Terrassen zu schmal werden oder auch die Höhe dem Gleichgewichtssinn zu viel abverlangt bietet sich der Weg im Reisfeld an – allerdings dann teilweise fast bis zu den Knien im Schlamm.

Wenn also all diese Erlebnisse im Kopf präsent sind dann fällt der Gedanke an etwas Häuslichkeit leichter. Wenn dann allerdings nach entsprechender Abstinenz Reiseerinnerungen wach werden - und wer erinnert sich nicht immer der guten und kaum der schlechten Dinge - dann werden wir sicher einen Weg finden meiner Entdeckernatur und Elkes Bedürfnissen zu entsprechen und wieder zu neuen Ufern aufbrechen...... ( Christian )