Die blaue " Brunnenstadt "

Wir machen noch einen Abstecher nach Ouzoud, ins Zebra-Camp. Nein, wir sind uns nicht verfahren …. wir wollten nur nochmal unsere Reisebekannten aus Salzburg treffen. Immer wieder mal ein Tag am Campingplatz unter Gleichgesinnten ist einfach erholsam. Ouzoud selbst ist wegen der höchsten und schönsten Wasserfälle Marokkos bekannt. Und eigentlich haben wir uns gar nicht viel erwartet, die letzten Regenfälle sind schließlich schon etwas her. Ja und manchmal wird man dann ganz unverhofft überrascht – kein Rinnsal das da über die roten Sinterterrassen nach unten schießt, sondern durchaus ein ausgewachsener Wasserfall. Auch für den verwöhnten Österreicher.

Auf dem weiteren Weg nach Norden passieren wir Sefrou. Wir kommen nach 9 Fahrstunden schon in der Dunkelheit an und finden schließlich einen Stellplatz ganz idyllisch am Ententeich – schnatter, schnatter. Aber so ist das mit Styros, wenn er oder sein Fahrer nicht mehr mögen wird einfach Halt gemacht. Und es ist ein schöner Platz, eben mit Bick aus dem Schlafzimmerfenster über den Teich. Sefrou selbst ist wieder ganz Marokko, wenngleich anders. All diese Orte hier auf dieser Strecke im Mittleren Atlas sind einen Deut schmucker als Vieles das wir bisher gesehen haben. Viele reiche Marokkaner schätzen das angenehme Klima hier, es gibt Wochenendhäuser und alles ist irgendwie herausgeputzt. Noch dazu hat dieser Ort eine wirklich ansprechende Medina, so gar nicht auf Touristen ausgelegt, es gibt lediglich Dinge für den Eigenbedarf. Und davon wirklich alles! Der Ort lässt uns wieder tief eintauchen in dieses Land, wenn auch nur für einen kurzen Vormittag bevor unser Reiseplan  uns weitertreibt. Wie ja schon öfter erwähnt, wir machen uns immer nur einen vagen Plan, doch auch um den einzuhalten muss man allfällige schlechte Straßenabschnitte mit einplanen und somit auch die nötige Zeit dafür.

In Fes machen wir nochmal Halt um Freunde aus Canada zu treffen, übernachten mitten am besten Platz im Zentrum an der Mauer zur Medina  und am nächsten Tag erreichen wir Chefchaouen wie die „Brunnenstadt“ auch genannt wird. Die Stadt genießt den Ruf  Wasser im Überfluss zu haben und daher auch der Name. Die Stadt gehörte über 30 Jahre zum spanischen Territorium, weshalb auch heute noch öfter Spanisch als Französisch gesprochen wird. Eine willkommene gedankliche Einstimmung auf unsere baldige Kubareise. Die schöne Lage der Stadt im Rif-Gebirge empfängt uns mit malerischen Gassen und blau-weiß-getünchten Häusern. Ja, es ist schon auch ziemlich touristisch hier, aber die Stimmung ist auch äußerst entspannt und angenehm. Für Christian natürlich ein wahres Paradies und er kann sich kaum entscheiden, worauf er seine Kameralinse richten soll. Um jede Ecke lauert eine Überraschung (oder wer da auch immer auf der Lauer liegt?) – den alten Mann im Kapuzenmäntelchen, den Kater auf der blauen Treppe oder das Arrangement bunter Blumentöpfe an der Hausmauer. Ein buntes illustres Bild und einen Ausflug wert.