Die Drachen von Komodo

Um Flores und auch dem Wetter ( und auch uns ) noch eine Chance zu geben werden wir die letzten Drachen auf diesem Planeten besuchen - die Komodo Warane.  2000 urtümliche Viecher , bis zu 300 kg schwer und bis zu 4 Meter lang verunsichern nach wie vor die Menschen auf der Insel Rinca und Komodo und es wird immer wieder von Zwischenfällen berichtet, bei denen Menschen angegriffen wurden. So ist wohl auch dies der Grund ( erst vor wenigen Tagen wurden 2 Ranger gebissen ) dass die Trails zur Zeit gesperrt sind und man auf Schritt und Tritt von Rangern mit Stöcken in der Hand begleitet wird. Wir sehen nicht viel außer einiger weniger Drachen im Bereich der Rangerstation, die dort im Küchenbereich nach Futter suchen . Vielleicht wurden sie auch aus Angst vor weiteren Angriffen vertrieben .

Allerdings erinnere ich mich noch gut und gerne an meinen Besuch hier vor 12 Jahren . Damals waren es an die 25 Warane die träge in der Sonne lagen und kein Problem damit hatten in  Nahaufnahme auf Celluloid verewigt zu werden. Wir waren so nahe dran dass wir das Weiß in ihren Augen sehen konnten. Welches Risiko wir dabei damals eingingen ist mir auch erst heute klar nachdem ich einige Dokus darüber gesehen habe . Trotz ihrer Masse sind die Warane äußerst schnell und beweglich , können bis zu 18 km/h schnell laufen und auch auf Bäume klettern.  Was sie nicht können ist Haken schlagen. Diese Eigenschaft hat uns letztendlich auch gerettet als 2 dieser Viecherln Appetit bekamen und urplötzlich aus dem Mangrovenwald auf uns zugeschossen kamen. Ein leises Rascheln hören , im Augenwinkel eine Bewegung wahrnehmen und die Füße in die Hand nehmen, war eine multi tasking fähige Meisterleistung . Nix wie weg hieß die Devise. Na ja , der Besuch vor 12 Jahren war sicher spannender als heute, auch die geplante  Auszeit auf unserem Trauminselchen Kanawa island musste den Wetterkapriolen weichen.

Um nicht endgültig im Wetterfrustloch zu versinken sponsern wir Merpati airlines , werfen unser bereits gebuchtes Ticket nach Bali in den Rundordner und kaufen uns 3 Tage früher als geplant ein neues Ticket um wenigstens einen Ortswechsel vorzunehmen und so vielleicht einen neuen Horizont zu finden.

Bali empfängt uns mit schwülen 33 Grad , es regnet gerade nicht aber dicke Wolken sind auch hier am Himmel. Unser Hotel in Kuta liegt im balinesischen Lignano und damit so zentral um notwendige organisatorische Dinge zu erledigen . Das Visum muss verlängert werden und ein Auto für die Weiterreise nach Java muss besorgt werden. Auch dies gestaltete sich nicht ganz einfach, man wird in Asien unweigerlich immer wieder Opfer einer sich ständig verändernden Bürokratie. Wir wollen aber niemanden damit langweilen, es reicht wenn wir Stunden damit verbracht haben. Lassen wir`s dabei: wir haben ein Auto und unser Visum ist schon "fast verlängert"! Nun geht´s los - quer durch Bali nach Java.