Penang, Hat Yai und chinesisches Neujahr

 

Unser Weg von Indonesien nach Thailand führt uns über Malaysien. Also zuerst mal mit dem gebuchten Touri-Taxi vom Toba-See nach Medan Airport. Als wir die verrostete Karre, die für uns gedacht ist, sehen, ist uns klar, dass uns unser Guesthousebesitzer, über den wir gebucht hatten, übers Ohr gehauen hat. Die für uns vorgesehenen Plätze sind in der 3. Reihe dieses Vans und die Fußfreiheit ist so puristisch, dass nur seitliches Sitzen möglich ist. Zwischen uns liegen dann noch unsere Rucksäcke, denn der Kofferraum ist voll. Mein Protest, dass wir zu groß für diese Plätze und eine 5 Stunden Fahrt wären, verhallte  mit der Antwort, „indonesien people are smaller“. Ja schon, nur dass eine Reihe vor uns zwei Indonesier von der Klasse „Bud Spencer“ sitzen, die nicht mal einzeln auf unseren Sitzen Platz hätten. Was soll`s, wir sind in Asien – kennen diese Geschichten ja schon. Der Flug von Medan nach Penang startet mit fast einer Stunde Verspätung, aber auch das sind wir mittlerweile schon gewohnt und irgendwann kommen wir ja dann doch in Penang City an.

 

Penang bezeichnet die Insel in der Straße von Malakka westlich von Malaysien und auch einen Bundestaat des Landes, mit der Hauptstadt Georgetown. Die Insel ist überwiegend von chinesisch stämmigen Malaysiern bewohnt und dementsprechend chinesisch mutet Vieles auch an. Daneben ist Georgetown aber auch eine sehr koloniale Stadt, die mit Reizen nicht spart. Fast alle Kolonialmächte hatten irgendwann hier ihre Finger im Spiel und hinterließen ihre Spuren. Die „Betelnuss-Insel“, wie Pulau Pinang übersetzt heißt, hat sich mittlerweile zum Silicon Island Asiens entwickelt und hat somit auch einen sehr modernen Teil und man kann hier jeglichen Komfort finden. Es ist eine ausgesprochen entspannte und „aufgeräumte“ Stadt, die für asiatische Verhältnisse richtig einladend wirkt. Wir mieten uns für drei Tage einen Roller und los geht`s. Die Umgebung bietet genügend grünes Umland, wo dann auch die noblen Villen der Reichen stehen, die Infrastruktur ist gut, und so kann man gut ein paar Tage hier verbringen. Wir stehen kurz vor dem Chinesischen Neujahr und somit sind bereits Viele im Anmarsch, um auch hier ihre Urlaubswoche zu verbringen. Überhaupt stellen wir fest, dass unglaublich viele Chinesen ihre Rollkoffer gepackt haben und quasi ausgeschwärmt sind. Am liebsten natürlich in der Großgruppe und wenn möglich auch noch mit irgendeinem Zeichen gemeinsamer Identität. Gleiche Kappe, gleiches T-Shirt kommt immer gut!

 

Neben den altkolonialen Häusern hat sich in Penang eine besondere Form der Street Art entwickelt. Es gibt unzählige Häuserfronten, v.a. die noch alten und schon schmuddeligen, die mit skurrilen, aber coolen Zeichnungen und Malereien verziert sind. Wir machen uns demnach auf die Suche, sie zu finden. Es ist ein bisschen wie eine Schnitzeljagd und macht richtig Spaß, wenn man wieder über eine bemalte Häuserfront stolpert. Und die Künstler machen ihre Sache echt gut.

 

Ebenfalls chinesisch wird es dann nochmal auf unserem nächsten Halt, in Hat Yai, diesmal bereits in Thailand. Heute haben wir nämlich tatsächlich Chinesisches Neujahr und somit sind die Straßen mit roten Lampions geschmückt, der Food Market füllt die Gassen und alle chinesisch Stämmigen scheinen unterwegs zu sein. Essen ist ja eine der Lieblingsbeschäftigungen der Asiaten, also dampft es an jeder Ecke, alles wird in kleine Plastiksäcke abgefüllt, bereit „for take away“. Asiaten lieben es im Gehen zu essen und zu trinken. Einfach den Strohhalm ins Plastiksackerl gesteckt und schon ist man versorgt. Also vorweg, wir werden diese Welt mit unserm angestrebten Verbot von Plastiksackerln nicht retten. Da haben andere das Sagen – leider. Das Meiste entlang der Fressmeile überlassen wir lieber den Fans von Hühnerklauen und Spinnen-Chrunchys, aber den Abendspaziergang war`s allemal wert.