Ankunft

in

Schwarzafrika

Mittlerweile nur noch zu zweit setzen wir unsere Reise nach Norden fort. Unser Ziel sind die Epupa-Falls im Norden. Die Piste ist hervorragend und wir können wieder richtig Gas geben. Vulkankegel begleiten unsere Fahrt, und auch unzählige bis zu 2 Meter hohe Termitenhügel, die skurril und knallig rot aus derm grünen Buschland leuchten. Gleich zu Beginn völlig unerwartet Giraffen direkt an der Piste – das ist Afrika! Und dann passiert es wieder mal …. ich mache einen „klitzekleinen“ Navigationsfehler, verrechne mich quasi in der Kilometeranzahl…. kann ja doch mal vorkommen…. und wähle ein Übernachtungszwischenziel, das wider Erwarten viel zu weit weg und außerdem mitten in den Bergen liegt. Dabei hat es doch so schön „Aussicht Camp“ geheißen! Tja, da wir die Ebene, wo es viele schöne Möglichkeiten für eine Übernachtung gegeben hätte, nun leider schon verlassen haben, uns mitten in den Bergen befinden und es mittlerweile auch zu regnen begonnen hat, bleibt einfach nichts anderes übrig, als …. weiter zu fahren! Ein kleiner momentaner Stimmungskiller – kommt in den besten Familien vor.

Und so landen wir bereits an diesem Abend – ohne es eigentlich geplant zu haben – in Opuwo, der Hauptstadt der nordnamibischen Region Kunene. In der Sprache der Himba bedeutet Opuwo „das Ende“. Wohl einfach deshalb, weil es nördlich der Stadt scheinbar nichts mehr gibt, die Infrastruktur sehr stark abnimmt. Die Stadt hat ca. 5.000 Einwohner und präsentiert sich uns als wahrer Schmelztiegel der Kulturen. Hier scheinen nochmal alle Stämme zusammen zu kommen, um notwendige Einkäufe zu erledigen. Ich bin ganz weg, als ich realisiere, dass alle hier vertreten sind und sich jeder ganz nach seiner Fasson verhält und auch kleidet. Moderne trifft auf Tradition, ganz eindeutig überwiegen aber hier die alten Gebräuche.

Wieder, so wie in allen größeren Städten in Namibia, gibt es den Spar-Markt. Unsere erste Adresse für den Einkauf. Es wundert uns stets, dass die Preise für Lebensmittel relativ hoch sind, nur minimal günstiger als bei uns. Wir fragen uns daher, wie sich das die Bevölkerung leisten kann, deren Einkommen selten 200,-- Euro / Monat übersteigt, Kulturvölker wie Damara oder Himba noch deutlich weniger.

Wir schlendern durch die Straßen der Stadt und genießen diesen Kulturenmix. Den skurrilen Höhepunkt erreicht dieser für mich an der Kasse beim Spar, als ich mich direkt hinter zwei Himbafrauen in ihrer traditionellen Kleidung einreihe und wir dann alle mit unserem Sparsackerl wieder rausgehen. Ja, Afrika hält stets viele Fragen für uns bereit – und bleibt so viele Antworten schuldig …..