Offroad durch die riverbeds

Ich habe mir von  Swakopmund optisch ja eigentlich mehr erwartet, dachte, es sei bunter, spannender. Nun gut, so hat man nach einer kleinen Stadtrunde eigentlich alles gesehen. Unseren Bedarf an frischem Brot und Gebäck haben wir aufgefüllt und sind nun bereit für unser nächstes Offroad-Abenteuer. Alle vorangegangenen Erkundigungen haben uns darin bestätigt, dass es möglich sein sollte, die Strecke bis zur Spitzkoppe entlang der Riverbeds zu fahren. Für Christian und mich ist diese Streckenplanung neu, Martin und Lisi sind darin erfahrener und kennen Teile davon bereits. Die Trockenflüsse sind die Wasseradern des Landes – die Riviere. Nur wenige Wochen im Jahr füllen sie sich mit Wasser. Trotz der wirklich heftigen Überschwemmungen im Süden vor wenigen Tagen, blieb es hier weitgehend trocken. Dabei könnte die Natur einen mäßigen, über Stunden andauernden Regen, bitter gebrauchen.

Unsere Tour geht entlang des Swakop-Rivers von der Küste nach Nordosten. Das Flussbett ist wunderschön, viele Büsche im Bachbett zeugen von wohl noch ausreichendem Grundwasser. Tiere sehen wir leider keine! Das Flussbett windet sich um Felsen herum, die Erosion gibt unterschiedliche Gesteinsschichten frei und Lisi bessert unsere Geologielücken mit vielen Details auf. Ungefähr nach 2/3 der Strecke verlassen wir den Swakop und wechseln ins Flussbett des Khan-River. Wieder ein ganz wunderbares Flussbett, in dem es sich herrlich fahren lässt. Teils über grobes Gestein, dann wieder über sandige Passagen. Bis wir zu einer Engstelle kommen. Aus meiner Sicht unpassierbar! Mein Eindruck war – jetzt heißt es umkehren! Martin kennt die Stelle, hat sie auch schon erwartet. Zuerst mal ein paar Steine weggelegt, an anderer Stelle ein paar dazu – und schon entsteht ja „fast“ eine Fahrrinne. Oh nein, für mich immer noch unpassierbar! Aber Martin durchfährt die Stelle absolut souverän, auch wenn das Auto in einem Moment fast seitlich hochgekippt am Fels entlangholpert. Es hat so leicht ausgesehen, dass Christian gleich munter hinterherfährt, und „nicht ganz“ die richtige  Spur erwischt. Tja, da steckt man gleich mal richtig im Gestein fest J. Aber Millimeterarbeit vor/zurück/und nochmal dasselbe, ein paar Steine mehr unterlegt…. und schon ist er ebenfalls durch. Und noch immer haben wir keine Schaufel und kein Seil gebraucht!! Passt ja doch eigentlich gar nicht zu einer Offroad—Tour!

Aber trotzdem, das Gehoppel war schon anstrengend und wir erreichen etwas müde das Rest-Camp an der Spitzkoppe.