Steinerne Geister

Wie scheinbar aus dem Nichts tauchen plötzlich riesige Steinformationen in der sonst so flachen Landschaft auf. Der Inselberg der Spitzkoppe überragt seine Umgebung um 700 Meter.  Ja, das ist schon was! Ich weiß nicht, wie die stolzen Schweizer das sehen, auf jeden Fall wird der Berg aufgrund seiner markanten Form auch gerne als das „Matterhorn Namibias“ bezeichnet.

Im Laufe von Jahrmillionen verwitterten die äußeren Gesteinsschichten und übrig blieb nur der beständige Granit im Inneren. Doch es gibt nicht nur die große und die kleine Spitzkoppe, sondern viele mittelgroße Gesteinsbrocken, die

zu den dort so typischen glattgeschliffenen Wollsack-Graniten verwittert sind. Wie ockerfarbene Knäuel kugeln sie scheinbar in der Gegend herum. Überhaupt hat die Landschaft etwas sehr Fantasievolles, wenn man so möchte. Wir sehen zu Stein gewordene Tiger, Drachen, die den Hals recken, ein Heinzelmännchen mit einer Zipfelmütze, das geöffnete Maul eines Krokodils……eine zu Stein gewordene Geisterwelt.

Ja, und nachts einen unbeschreiblich schönen Sternenhimmel. Man könnte meinen, die Geister hätten alle Gäste vertrieben – denn wir sind mit einer Ausnahme die einzigen Besucher! Wie überhaupt im ganzen Land kaum Touristen anzutreffen sind. Darunter leidet Namibia natürlich sehr. Seine Haupteinnahmequelle ist seit Februar 2020 versiegt.

Wir genießen noch den ganzen nächsten Tag als Ruhetag – Fotos sortieren, lesen, kochen und v.a. ganz viel schauen!!!!

 

Von der Spitzkoppe fahren wir auf einer perfekt geschobenen Piste weiter nach Nordosten und kommen nach Uis, einem wenige-Seelen-Dorf im Nirgendwo. Und genau dazu passt auch der Laden. Wir wollten eigentlich unsere Vorräte an frischem Brot, Obst, Gemüse und Fleisch wieder auffüllen. Fehlanzeige – man nimmt halt einfach, was da ist. Es ist gut, dass wir das Meiste ohnedies haben. Den Tag beschließen wir auf der Campsite in der White Lady Lodge. Somit gibt es wieder mal Pool und eine ausgiebige Dusche. Und ….. den großen „Haus-Jumbo“, der die Campsite besucht! Ich schaue also oben raus aus meinem Duschhäuschen…. und da spaziert er stolz vorbei – und ich bin richtig glücklich!