Über die Berge durchs Damaraland

Wir starten in das Flussbett des Ugab Rivers …. Es handelt sich um einen zeitweilig wasserführenden Fluss, dessen Wasserführung von der Atlantikküste beginnend weiter im Oberlauf kontinuierlich zunimmt. Daher begleiten uns auf unserer Fahrt Galeriewälder, also wirklich viele Bäume entlang des Ufers und auch im Flussbett – Kameldorn, Anabaum und Tamarisken. Die vielen umgeknickten Äste lassen darauf schließen, dass Elefanten hier zugange waren. Und Jaaaaaa, wir sehen sie! Wild, frei lebend und fast unbeeindruckt von unserer Anwesenheit. Eine Familie - 7 Stück mit 2 Jungen. Das Flussbett hat viele enge Windungen und wir sind froh, nicht mit unserem Dicken hier unterwegs zu sein. Um so manche Biegung würden wir ohne größere Kollateralschäden sicher nicht herumkommen. Mit dem Toyota allerdings macht es richtig Spaß. Schweißtreibend wird es allerdings auch, v.a. die Mittagshitze lässt uns gerne unter einen Baum in den Schatten flüchten, 36 Grad sind nicht außergewöhnlich. Irgendwann wird das Flussbett richtig grün, und wir fahren quasi wie durch ein Maisfeld und verschwinden zwischen meterhohen Schilfrohren. Aber für unsere Krabbelziege ist das alles kein Problem. Martin hat für den  Notfall einige Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Flussbett recherchiert – wir brauchen aber keine und beenden den Tag am Rhino Camp auf halber Strecke. Das Camp widmet sich dem Schutz des Schwarzen Rhinos, das sich für heute leider eine andere Gegend ausgesucht hat – ja so ist es, wenn Tiere nicht in Gehegen gehalten werden, sondern ihre eigenen Wege gehen dürfen.

Der nächste Tag begrüßt uns wieder mal mit etwas Regen und wir wissen wieder warum wir dauerhaft kein (!) Dachzelt haben wollen! Es geht hinauf in die Berge des Damaralandes. Der Toyota krabbelt wieder exzellent über unzählige Steinstufen und Schotterfelder und bringt uns auf ein Hochplateau. Die Damara gelten zusammen mit den San als älteste Besiedler des südlichen Afrikas. Die Reste einiger ihrer alten Siedlungen sind am Hochplateau noch auszumachen. Eine extrem karge Gegend, in der wir uns immer fragen, wie hier Siedlungsbau möglich war.

Und …. wir sehen mehrere blühende (!) Welwitschias!!! Eine jener hier endemischen Pflanzen, die der österr. Arzt und Botaniker F. Welwitsch einst entdeckt hat. Diese bis zu 100 Jahren alt werdende Wüstenpflanze blühend zu sehen, ist eine echte Besonderheit.

 

Unser Übernachtungsplatz ist einzigartig. Auf einem Felsplateau, mit Blick hinunter in den Huab-River und in die Berge der Umgebung! Um uns herum viele Tierspuren und wir warten eigentlich nur auf nächtlichen Besuch …. leider nein!  Ja und noch dazu regnet es wieder mal und wir müssen unser Lagerfeuer früher als erhofft abbrechen. Also wieder rein ins Dachzelt…. Und wir wissen es abermals …J …. wir lieben unseren Styros!