Krüger Nationalpark

Wer sich im Krüger Park wie Tanja Blixen in Out of Africa wähnt, hat ohne Zweifel die falsche Destination gewählt. Aber dennoch, die Faszination bleibt nicht aus – 3 Tage im Park und wir haben unzählige wunderbare Eindrücke im Gepäck. Auf 20.000 km2 durchquert man unterschiedliche Vegetationszonen, von kargen Böden mit roter Erde, über steppenartiges Grasland bis zu saftig üppig grünen Wäldern. Und dazwischen holpern wir in unserem Minitoyota dahin und kleben mit unseren Augen an den Scheiben, damit uns nur ja nichts entgeht. Auch sonst klebt noch so ziemlich alles – es hat ca. 35 Grad. Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren und unser kleines Gurkerl ( der Minitoyota ) klettert jede kleinere Steigung nur mehr mit dem ersten Gang rauf – die restliche Leistung braucht er für die Klimaanlage . 

Ja zugegeben, manchmal kommen wir uns ein bisschen vor wie im Käfig, begafft von den Tieren draußen.

 

Das schönste Erlebnis war, als eine Elefantenherde direkt vor uns die Straße querte, nur eine Rüssellänge von uns entfernt – wir mucksmäuschen still, ehrfürchtig und berührt. Ein großer Bulle direkt vor unserer Motorhaube hielt für seine Familie den Weg frei, die anderen nahmen die Kleinsten in ihre Mitte und schubsten sie sanft über die Straße. Unbeschreiblich, dies so hautnah miterleben zu dürfen.

 

Ein anderes mal, wir haben schon eine zeitlang außer Unmengen von Springböcken nichts mehr gesehen, erspähe ich im Augenwinkel direkt an der Straße unter einem Baum ein hellbraunes Etwas. Ich zu Christian „ein Löwe!“ Vollbremsung, Retourgang so leise wie möglich, und tatsächlich, da liegt er, genüsslich im Mittagsschlaf! Wir waren so aufgeregt, konnten es gar nicht fassen, er war nur etwa 3 m von uns entfernt. Wohl bemerkt, dies war nicht unsere einzige Begegnung mit dem König der Tiere. Heute gab`s ihn gleich im Doppelpack – wieder schlafend am Wegesrand. Schon beachtlich, wenn man von nur 1500 Tieren im ganzen Park gleich drei von ihnen zu Gesicht bekommt.

 

Auf der Skala unserer Lieblingstiere stehen auch Giraffen ganz weit oben. Sie sind ja Gott sei Dank etwas leichter auszumachen (!) und faszinieren ob ihrer lustigen Gangart und sonst stoischen Ruhe beim Abknabbern der Baumwipfel. Man trifft sie einzeln oder auch in Gruppen an – irgendwo aus der Ferne reckt sich plötzlich ein getüpfelter Hals aus den Bäumen, obendrauf ein ziemlich kleiner Kopf. Wir bleiben den Beweis bzgl. unserer Mutmaßungen über ihre Intelligenz bis dato schuldig.

 

Irgendwie Mitleid hatten wir mit den Zebras. Hoch erfreut, sie immer wieder anzutreffen, hatten wir dennoch das Gefühl, sie seien mit ihrer Fellzeichnung irgendwie von der Natur benachteiligt – schwarz/weiß vor grün/braunem Hintergrund macht sich als Tarnung irgendwie nicht so gut. Vielleicht sollten sie es mal in Grönland versuchen …. 

Viel besser hat`s hier der Leopard – doch wir haben ihn dennoch erspäht! Diesmal nicht ganz so hautnah, sondern aus der Entfernung im kniehohen Gras. Damit waren unsere Big five komplett!!