Lesotho-Reise auf´s Dach von Afrika

Allen,  bei denen sich beim Lesen des Nationalparknamens jetzt ein Knoten in der Zunge gebildet hat sei geholfen: es heißt „schlu-schlu-we“, und es handelt sich dabei um ein eher kleineres Reservat südlich von Swaziland. Die  Landschaft ist dort wesentlich grüner, das Buschwerk höher, das erspähen der Tiere ein bisschen schwieriger. Halt ganz so wie beim Schwammerlsuchen. Ich gehöre ja weniger zu den Findern, und suchen alleine ist ein bisschen fad. Wir hatten aber dennoch richtig Glück. Schon nach dem ersten ½ km nach dem Gate begrüßte uns ein Rudel Tüpfelhyänen. Sie sind deutlich größer als ich vermutet hatte, aber genauso hässlich wie in meiner Vorstellung – wirklich kuriose Tiere, absolut sehenswert. Der Hluhluwe-Park ist ja bekannt für seine Nashörner, und über die stolpert man ja beinahe. Sehr bald erkannten wir, dass es ratsam ist, ganz langsam um uneinsichtige Kurven zu biegen, denn so ein Nashornhintern macht die schmalen Straßen ganz schnell dicht. Nicht selten muss man hier dem Stärkeren weichen und einfach warten ….. warten bis sich Familie Nashorn dazu entschließt die Straße zu queren. Ein paarmal konnten wir ihnen auch wirklich bis auf 4-5 m nahe kommen, wenn sie so am Straßenrand friedlich über das Gras schnüffelten. Nashörner sehen sehr schlecht, und wenn der Wind zu unseren Gunsten war, konnten sie uns einfach erst ziemlich spät wahrnehmen. Es kann natürlich auch sein, dass sie uns die ganze Zeit schon in ihrem trüben Auge hatten, und nur einfach realisierten, dass wir letztlich ein lächerlicher Gegner wären.  Ich bin mir sicher, unseren kleinen Toyota umzuschupsen, wäre für so ein Rhino eine Leichtigkeit.

 

 Also heißt es immer: Sicherheitsabstand wahren. Man merkt recht schnell, welche untrüglichen Gesten die Tiere zeigen, wenn man ihnen zu nahe kommt und ihre Toleranzgrenze überschritten scheint. Der Elefant, der die Ohren bedrohlich nach vorne schwenkt, der Büffel, dessen Huftritt keine weiteren Fragen mehr offen lässt, und das Rhino, dessen mächtiger Schädel mitsamt dem noch mächtigeren Horn eine ganz deutliches Zeichen setzt. Ganz besonders wenn sie sich gegenseitig um 180 Grad versetzt in Verteidigungsstellung begeben.  Und eben genau deshalb ist so ein Tierparkbesuch hier in Südafrika wirklich ein Erlebnis – man ist mitten drin. Das Fotografieren der Tiere ist z.T. wirklich schwierig. Zum Einen ist Aussteigen nicht drin, davon wird dringend (!) abgeraten und in Gegenwart eines Dickhäuters hat nicht einmal Christian wirklich Lust dazu. Und zum Anderen lässt ihr posing z.T. sehr zu wünschen übrig. Also wir haben beide große Hochachtung vor allen professionellen Tierfotografen – das ist Schwerstarbeit.

 

Neben all dem Spaß den wir hatten vergeht  Elke dieser einmal ganz gründlich . Jetzt wechseln wir den Kontinent von Asien nach Afrika – die Affen sind immer noch da . Bei einer gemütlichen Frühstücksjause , es gab Marmeladebrot mit Gunis selbstgemachter Erdbeer – Vanille Marmelade – bereits fertig gestrichen!!! Plötzlich ein gemeiner Angriff aus dem Hinterhalt – man weiß nicht wer lauter gekreischt hat – der Affe oder Elke – jedenfalls das Brot war weg und auch den restlichen Brotsack haben sie sich dann noch geholt . Das war nicht nur einfach geklaut – das war ein richtiger Überfall !! 

 

Und irgendwann ist`s dann auch genug damit, wir wollen nicht mehr mit unseren Nasen an der Autoscheibe kleben und freuen uns auf ein neues Ziel: St. Lucia an der Ostküste, also am Indischen Ozean. Auch hier erwartet uns wieder ein Naturreservat – Feuchtgebiete, Dünenlandschaft, saftig grüne Steppen und wieder eine ganze Menge Tiere. Unser heißersehntes  Objekt der Begierde ist hier das Hippo! Wir wollen unbedingt ein Flußpferd plantschend im Wasser sehen -mit geöffnetem Maul versteht sich. Also fahren wir alle Tümpel, alle zugänglichen Stellen am Fluß ab ….. rufen „Hippo, Hippo ….“  Doch außer ein paar Nüstern, die aus dem Wasser ragen, blieben wir erfolglos. Angeblich laufen manchmal ja sogar Hippos durch die Straßen von St. Lucia …. leider nicht an diesen Tagen…..