Dalmatiens Kronjuwel  Dubrovnik

Dubrovnik hieß ganz früher einmal Ragusa und entstand quasi aus einer Notlösung heraus. Nach der Zerstörung der Stadt Epidaurus (das heutige Cavtat) verbanden sich die wenigen Überlebenden mit ihren Nachbarn und es entstand Ragusa. Da die Spitze des damals oströmischen Reiches weit entfernt war und Byzanz sich leidlich wenig um die kleine Stadt am Mittelmeer kümmerte, begannen die Einwohner schon bald mit dem Bau einer wehrhaften Befestigungsanlage. Und nach vergeblichen Belagerungsversuchen der Sarazenen war klar, dass dieses Bauwerk Gold wert war. Doch es sollten noch viele Veränderungen folgen, in der Geschichte hat nichts wirklich lange Bestand. Unter der Herrschaft Venedigs – und dieser Einfluss ist noch stark sichtbar – wurde Ragusa zu einem wichtigen Stützpunkt der Dogenrepublik und entwickelte sich zu seiner Hochblüte. 1667 allerdings zerstörte ein Erdbeben die Stadt zu großen Teilen. Als Napoleon Europa später neu ordnete, viel die Stadt der Stephanskrone in Wien zu – leider vorbei. Erst als Teil des neuen Königreiches Jugoslawien, erhielt die Stadt in Anlehnung an die historische Vorläufersiedlung Dubrava den Namen Dubrovnik. Von Oktober 1991 bis Mai 1992 erlebte die Stadt ihren bislang letzten traurigen Belagerungszustand und war dem Artilleriefeuer  ihrer Nachbarn ausgesetzt. Dabei erlitt die historische Altstadt erhebliche Schäden, fast 70 % der Häuser wurden getroffen. Die kulturbeflissene Weltöffentlichkeit reagierte jedoch schnell und so flossen reichlich internationale Hilfsgelder zum Wiederaufbau.

 

Und so präsentiert sich Dubrovnik heute wahrlich als eine Perle der Adriaküste – die schönste wie wir  meinen. Die Annäherung vom Meer aus ist wirklich spektakulär, und wir kannten sie ja schon. Nun kamen wir aber auf dem Landweg von Süden, immer entlang des Karstrückens im Osten. Die Hänge glühen förmlich von den unzähligen Ginstersträuchern, die alle in voller Blüte stehen. Es ist diese unglaubliche Symphonie aus historischer Kulisse, kroatischer Inselwelt und dalmatinischem Karstgebirge, die zu klingen beginnt, je näher man kommt. Der Blick von oben, früh morgens, wenn sich die Sonne langsam über die Ziegeldächer schiebt, hat etwas Magisches. Das spiegelglatte Marmorpflaster der Hauptachse der Altstadt gehört zu den meistbetretenen Straßenbelägen des ganzen Mittelmeerraumes. Es landen schon jetzt täglich mindestens 2 Kreuzfahrtsschiffe in der Bucht an. Und im Juli/August ist das wahrscheinlich kein Spaß mehr. Schon jetzt gibt es ein koreanisches Kimtschi-Restaurant am Platz. Und die Fähnchen- und Regenschirmhalter machen sich so manchen Platz vor einem Palazzo streitig. Aber wir finden unsere Nischen,  und genießen unsere zwei Tage dort sehr. Unser Standplatz ist auf der anderen Seite der Altstadt, wieder mal direkt an der Mole eines kleinen Fischerhafens. Christian kann diese Plätze ganz  offensichtlich schon aus einiger Entfernung riechen. Packt dann wieder mal rasch seine Säge aus, um den Weg dorthin auch styrosgerecht zu machen, und schon stehen wir wieder erstklassig. In die Altstadt und auf die Hügeln dahinter geht es dann per Motorrad. Wieder ein Beweis dafür, dass unsere Entscheidung mit dem Motorradträger goldrichtig war. Wir nutzen es wirklich oft.

So wie auf dieser ganzen Reise haben wir wieder ziemliches Glück mit dem Wetter und anfänglicher Regen und Wolken verziehen sich bald und wir genießen die herrlichen Eindrücke von diesem Dalmatinischen Juwel – immer wieder einen Ausflug wert.