In Marokko angekommen

 

Wir kommen nach ruhiger Überfahrt in Marokko an und der Beginn der Reise gestaltet sich holprig. Ein Unwetter geht über uns nieder, dichte Wolken und Nebel, die Gruppe zeigt Auflösungserscheinungen, Steineinschläge im Auto, geplante Wege sind unpassierbar, sämtliche Gläser gehen zu Bruch – aber erst mal langsam.

 

Trotz verspäteter Abreise kommen wir relativ pünktlich um 22 30 Uhr in Tanger an. Schnell sind wir vom Schiff  und beinahe die Ersten beim Zoll. Nachdem ich aber einen neuen Reisepass habe, muss dieser erst bei der Polizei registriert werden. Also zurück zum Polizeicontainer. Nachdem es gerade jetzt in Strömen schüttet kein einfaches Unterfangen mit allen Papieren. Der Regen kommt waagrecht und ich stehe vor der Polizeihütte als mir der Polizist erklärt dass mein Einreisestempel den 24.10 zeigt , jetzt aber erst der 23.10  23 00 Uhr wäre . Ich muss eine Stunde warten. Super. Also zurück zum LKW und gewartet. Endlich wird es 24.00 Uhr und ich bekomme meinen Stempel, trotzdem dauert es dann noch 2 Stunden bis alle anderen auch über die Grenze sind und wir um 02.00 Uhr unser erstes marokkanisches Nachtlager an einer Autobahnraststätte aufschlagen. Wenigstens wurden alle Wein-Bier- und Alkoholvorräte gut über den Zoll gebracht. 

 

Wir stehen für die späten Verhältnisse  relativ zeitig auf, besorgen in Asilah eine Simkarte fürs Internet und machen uns auf den Weg zum Campingplatz  wo wir Werner und Gertraud aus Frankfurt treffen wollen die am Landweg nach Gibraltar gereist sind und dort die Fähre nehmen wollen. Kurz vorm Campingplatz denke ich mir drückst halt einfach mal auf die Hupe, so als Zeichen des Angekommen Seins, als sich Werner  in derselben Sekunde am Funk meldet – sie sind ca. 5 km hinter uns. Genauer hätte die Planung nicht sein können. Wir trinken das Ein- oder andere Bierchen und planen die nächsten Tage. Leider ist das Wetter gar nicht gut, es regnet, ist kalt und es bläst starker Wind. Es dauert nicht lange bis sich erste Stimmen auftun den Plan zu ändern um in die Wüste zu fahren. Nur was nützt es ? In der Wüste ist Sandsturm und wir würden Wolfgang und Renate buchstäblich im Regen stehen lassen – wir wollten die beiden ja an einem Bergsee treffen und haben sie auch dorthin bestellt. Ich gebe ja eher einen Brief als einen Plan auf und schlechtes Wetter ist überall schlecht – es wird schon besser werden und dann wäre es besser frühzeitig im Jahr in den Bergen zu sein als später – in der Wüste ist es bald einmal warm. Es nützt nichts, wenn wir gemeinsam in die Wüste wollen, muss der Plan geändert werde. Wir fahren also Richtung Süden und ich dirigiere Wolfgang und Renate um – wir erwarten die Beiden für heute Abend – dann sollte unsere Truppe komplett sein.  Das Wetter ist inzwischen gut und  wir schwitzen im Süden, hätten wir einen Tag abgewartet so hätten wir sicher ein paar schöne Tage in den Bergen gehabt – war ja letztes Jahr auch so. So ist das aber nun mal, wenn Mehrere sich gleichzeitig an einem Gericht versuchen - wir werden noch das geeignete Rezept dafür finden. Na wenigstens stehen wir jetzt an einem Stausee und nutzen das immer noch ziemlich warme Wasser zum Baden und abkühlen.

 

Der Weg in den Süden hatte auch noch einige andere Tücken, abgesehen davon dass wir mit Steinen beschossen wurden und der LKW 3 ordentliche Einschläge davongetragen hat, waren auch diverse Straßen weggerissen und Brücken beschädigt und wir mussten uns erst einen fahrbaren Weg durchs Flussbett und entsprechende Umwege suchen. So manche Straße aus dem Vorjahr hat sich teilweise in einen Saumpfad verwandelt und es erscheint zu gefährlich mit 12 t Lebendgewicht 2 Meter über dem Flussbett über derart ausgewaschene Stellen zu fahren . Wir wären nicht die Ersten die den LKW umkippen. Da ist es schon besser unten durchs Flussbett. Durch die Holperei hat sich auch noch eine Kastentüre selbständig gemacht (oder hat sie doch Elke vergessen zuzumachen???) – die Folge ist dass wir nun Wein und Schnaps aus Plastikbechern trinken, alle Gläser sind zerbrochen . Na ja , Scherben bringen ja bekannter Weise Glück und es gibt Schlimmeres – keinen Wein zum Beispiel– sehen wir mal ob es was hilft. Es kann nur besser werden .