Tarutao Nationalpark

Spätestens hier endet unser Reisen und es beginnt der Urlaub. Wir befinden uns an Deck eines Speedboats, die 4 Stück Aussenborder Motoren mit je 225 PS  heulen auf, der Bug hebt sich aus dem Wasser und wir gleiten über tiefblaues Meer. Weg aus der Schwüle der Städte, weg aus dem Staub, die Reiseführer werden zugeklappt und die Aussicht auf einen romantischen Sundowner am Strand beflügelt unsere Sinne.

 

Unserer erstes Ziel ist Koh Tarutaro im Herzen des Tarutaro-Nationalparks. Es gibt hier nur ein Resort und wir haben eine Hütte vorgebucht , ein Longhouse für 4 Personen , also bestimmt groß genug für uns 3 . Christian hat dafür zu Hause schon Stunden im Internet verbracht – auch in Thailand geht Vieles extrem langsam und mühsam. Nach Besichtigung des Longhouses – das der Ranger als Chickenhouse bezeichnet war ein Lokalwechsel notwendig und so haben wir nach dem ersten upgrade  also ein Zweiraumhüttchen mit Terrasse mitten im Dschungel ca. 100 m vom traumhaften Sandstrand. Man meint, im Paradies angekommen zu sein ? Irgendwie ist es so, doch wir wissen halt auch so wenig über das Paradies! Ist es dort dann immer so ruhig und einsam? Was ist für wen denn paradiesisch?  Kurt war`s auf jeden Fall schon nach 1 Tag viel zu einsam! Wieder rauf auf`s Speedboat und ab auf die nächste Insel – Koh Lipe – die Partyinsel hier schlechthin.  Christian und ich können`s ganz gut hier aushalten, wenngleich ich bedauere unseren Pokerkumpanen , wenn auch nur temporär , verloren zu haben – gerade jetzt, wo mein Muschelpool gerade Höchststand erreicht hatte. Das Wetter gleicht leider auch einem asiatischen Suppentopf – man weiß nie was drinnen ist. Und so wechseln sich Sonne mit plötzlichen Regenschauern täglich ab, und zurück bleibt ein schwüles Feuchtbiotop wo alles klebt und nichts mehr trocknet.

 

Nach 4 Tagen freuen auch wir uns wieder über Abwechslung und wir steuern unsere nächste Insel, Koh Adang, an – immer noch im Nationalpark, immer noch ziemlich einsam und auch diesmal ohne Kurt, der auf der Partyinsel Koh Lipe,  geblieben ist. Adang bietet einen Aspekt mehr, nämlich ein Schnorchelrevier – nicht das Beste, aber besser als keines. Wir haben diesmal eine wirklich schöne Hütte , nein , es ist ein richtiges gemauertes Haus mit Terrasse und  mit Blick aufs Meer und wissen, dass wir beide es hier gut für 3 weitere Nächte aushalten können. Das Wetter ist immer noch sehr instabil und somit haben Azurblau und Smaragdgrün als die Farben des Meeres mit Graublau getauscht – schade! Wir lieben`s doch ein wenig kitschiger! Eines muss einem hier auch klar sein: ein Nationalpark hat zum Ziel, die Natur zu schützen und nicht den gemeinen Touristen mit allen Annehmlichkeiten zu versorgen, die er sich, zumindest insgeheim, wünscht….. Und genau so ist es hier auch! Zugegeben, auch wir sehnen uns schon mal zwischendurch nach einem guten Fruitshake, nach einer Cinnemon-Roll, abwechslungsreicherem Essen oder mal einer netten Bar. Hier allerdings werden diese Bedürfnisse ganz bestimmt nicht erfüllt. Die Speisekarte prägt asiatisches Allerlei mit der speziellen Note „Einheitsgeschmack“, das Kleingetier scheint hier ebenfalls unter Naturschutz zu stehen, so zahlreich wie es vorkommt, und Elektrizität gibt es lediglich ein paar Stunden am Abend. So tragen wir`s also mit Fassung, dass wilde Affen wie ein Hurrican über unsere Terrasse und alles Essbare darauf herfallen, dass uns Sandflöhe und Moskitos zernageln und den Rest, der von uns übrig bleibt, den holt sich zuletzt noch eine Heerschar kleiner Ameisen! Aber wir liiiieben die Natur!!!!!

Nach insgesamt 7 Tagen Nationalpark geht es zurück ins pralle Leben – nach Koh Lipe ….. alles hat seine Zeit.