Neue Sternzeit, 5. Tag ohne Dusche

Unser Weg führte uns von Namche Bazar  500 Höhenmeter  in ca 4 Std. nach Thame wo wir eine Nacht blieben, und von dort weitere 600 Höhenmeter nach Lunghden in ca 5 Std. Und da sitzen wir nun gerade in unserer Lodge – ziemlich müde und ein bissl ausgepowert. Aber es geht uns gut! In Thame wie auch hier haben wir zum Zwecke der Akklimatisation noch jeweils am Nachmittag einen „kleinen Ausflug“ gemacht. Was soviel heißt wie, mal einfach wieder 400 bis 500 Höhenmeter nach oben zu wandern,  dort 20 Min zu verweilen um dann wieder runterzugehen. In der Hoffnung, dass unser Körper diese Tortur dazu nutzt, ein paar rote Blutkörperchen mehr zu bilden. Ich muss ja gestehen, dass es den einen oder anderen Moment gibt, an dem man sich die Sinnfrage dieser Unternehmung stellt. Aber eigentlich immer nur ganz kurz, bis die nächste Erholungsphase eingetreten ist, und wir wieder staunend vor dieser grandiosen Naturkulisse stehen. Und wir haben Glück, uns immer noch recht rasch wieder erholt zu haben.  Mittlerweile zählt der typische Khumbu-Schnupfen zu unserem ständigen Begleiter, aber auch hier haben wir Glück, dass nur unsere Nase betroffen ist und wir uns ansonsten recht fit fühlen. Aber es ist schon eigenartig, wie ab einer bestimmten Höhe so manches einfach an Bedeutung verliert. Unsere letzte Dusche war in Namche und seither ist Katzenwäsche angesagt. Aber schon wieder haben wir Glück, es ist die meiste Zeit so kalt, dass Schwitzen und unangenehme Ausdünstung gar keinen Platz finden. Ich hoffe, dass wir an unserem nächsten Stopp in Gokyo diesem Luxus wieder einmal frönen können. 

Morgen haben wir eine echt harte Etappe vor uns. Wir überqueren den Renjo La, 5417m. Das heißt, wir überwinden 1000m steil nach oben. Ich hätte nie geglaubt, dass man überhaupt so langsame Schritte machen kann, ohne dabei umzufallen. Jetzt bin ich aber um eine Erfahrung reicher – man kann! Einatmen und einen Fuß nach vorne setzten, ausatmen und den nächsten dazustellen….. und manchmal braucht ein Fuß auch einen ganzen Atemzug. Wir zwingen uns dazu, möglichst viel zu trinken, obwohl man eigentlich keinen Durst hat. Aber drei Dinge sind angeblich total wichtig: 4 l Wasser (schaffen wir eh nie), Knoblauchsuppe und Ingwertee. Morgen wird unser Träger wirklich den Großteil unseres Gepäcks bekommen. Das ist nämlich sonst nicht immer so. …..Tja, vor mir wird der kleine Ofen in der Lodge übrigens gerade mit Yakdung-Fladen gefüttert, weil Holz gibt es in dieser Höhe eigentlich keines mehr. Die Lodge wird also hoffentlich bald „ warm“, wir kriegen was zu essen (ist meist ganz gut), und fallen dann um 20.00 todmüde ins Bett was soviel heißt wie :  so rasch als möglich in den Schlafsack , dies geschieht mit dem gesamten Trekkinggewand  denn es ist arschkalt und zum umziehen hat niemand Lust , alle Vorkehrungen zu treffen um ja nicht in der Nacht über den Hof zur „ Toilette „ zu müssen , Haube auf , Handschuhe an  und hoffentlich einschlafen können .  Auch muss man sich noch Gedanken wegen des Trinkwassers für den nächsten Tag machen  denn wenn man nichts tut ist die Wasserflasche in der Früh gefroren .