Wenn der Kopf den Körper trägt

Wer Besonderes erleben will muss bereit sein sich zu ungewöhnlichen Zeiten zu ungewöhnlichen Orten aufzumachen , muss willig sein den inneren Schweinehund zu überlisten und manchmal Situationen im Kopf bewerkstelligen die der Körper nicht mehr bereit ist zu übernehmen . Muss bereit sein über den Horizont des Alltäglichen hinauszublicken .

All das haben wir getan und sind doch meilenweit von den Leistungen jener „ wirklichen Bergsteiger „  sowie im Speziellen  den Sherpas  entfernt . Nur vage können wir abschätzen was es heißt sich in Höhen jenseits der 6000 m oder eben noch höher  zu begeben und dabei viele kg am Rücken zu tragen  . Wir haben Frauen gesehen die mit schweren Lasten bepackt, sich an Steinen Meter um Meter hochgezogen haben und haben dabei uneingeschränkte Hochachtung vor jenen Leistungen,  die über unsere normale Vorstellungskraft hinausgeht , gewonnen  .  Wir haben Höhen und Tiefen , Freude , Leid und Schmerz erlebt und haben im Vergleich dazu doch nur so wenig erreicht . 

Bis jetzt wurde es uns nie zu viel 24 Stunden am Tag gemeinsam zu sein – wir haben uns immer etwas zu erzählen gewusst . Wir haben aber auch gelernt gemeinsam zu schweigen wenn die Atemnot kein Wort mehr zulässt und haben gemeinsam ob der Mächtigkeit der Berge gestaunt .

Wichtig ist uns die Erkenntnis des Essentiellen , des Wichtigen das der Mensch braucht. Nicht der Überfluss  in dem wir leben – den wir nicht missen möchten – sondern die wenigen Dinge die – wenn sie fehlen – sich so ins Bewusstsein drängen : Wärme , Schlaf ( über 5000 m nur sehr schwierig möglich ) , ansprechendes Essen und ein Mindestmaß an Hygiene .

Wieder in der Zivilisation zurück  genießen wir  diese Dinge  nun wieder im Überfluss und hoffen dass die gewonnenen Eindrücke unter dem Druck des uns so vertrauten „ Schlaraffenlandes“   nicht allzuschnell verblassen und der Respekt für die Kargheit der Berge ,  die Offenheit und Klarheit der Menschen da oben noch lange bestehen bleiben . 

An dieser Stelle noch einen ganz besonderen Dank  an Elke die  all diese Unannehmlichkeiten mit mir  teilt und dabei  niemals ihr positives Wesen und ihre optimistische Ausstrahlung vergaß.

Nach einigen Tagen Kathmandu geht die Reise weiter Richtung Indien …………..