Van Gölü

Der größte Sodasee

der Erde

Van-See – Nemrut Dagi - Ahlet – Akdamar – Van – NO-Ufer

 

Nach langen ereignislosen 400 km, auf denen sich einfach kein geeigneter Stellplatz finden lässt, zumal das Wetter auch wieder zu wünschen übrig lässt, erreichen wir Tatvan, am Westufer des Van-Sees. Und schon stranden wir wieder einmal an einigen Superlativen: Der Van-See ist der größte See der Türkei und auch der größte Sodasee der Erde. Das etwas seifige Riesengewässer auf einer Höhe von 1648 m ist auch einer der größten Gebirgsseen der Welt. Umrahmt wird er von bis zu 4000 m hohen Vulkanen und Bergen – und wenn wir zumindest am Vormittag noch gute Sicht haben, gibt das ein herrliches Panorama.

Mit dem Motorrad geht es am nächsten Tag nach Ahlat, ans Nordufer des Sees. Das mittelalterliche Ahlat liegt seit dem 16. Jhd. in Ruinen, bietet aber noch viele interessante Relikte, verteilt auf ein großes Gebiet. Aufgrund seiner geografischen Lage war die Ahlat im Laufe der Geschichte eine Stadt, für die unterschiedlichste Herrscher aus unterschiedlichsten Epochen ihre Machtansprüche zeigten. Gut bekannt ist die Region auch für seine Friedhöre und Mausoleen. Verteilt über die Stadt gibt es sechs große und noch weitere kleine Friedhöfe mit Gräbern aus dem 13.-16. Jhd. Also tauchen wir wieder tief in die Kultur dieses Landes ein, bevor es tags darauf wieder raus in die Natur geht, hinauf auf den Nemrut Dagi hier in Ostanatolien. Ebenso ein erloschener Vulkan, steht er dennoch im Schatten seines gleichnamigen Bruders. Auch hier, genau vor 40 Jahren war Christian mit seinem Vater. Mussten sie sich damals noch ohne Navi, Reiseführer und Internet den Weg suchen, führt heute sine sehr(!) breite Piste bis zum Fuße des Schigebietes, und dann eine durchaus annehmlich gepflasterte Piste bis zum Kratersee. War es damals noch Abenteuer, ist heute davon keine Spur mehr. Trotzdem ist es schön und bei Christian schwingen viele Erinnerungen mit. Er freut sich darauf, seinem heute 93jährigen Vater davon zu erzählen, der sich meisten noch besser an alte Reisen erinnern kann. Und wir schaffen es gerade noch, vor dem nächsten Gewitter wieder am LKW zu sein. Ja, so geht es uns jeden Tag!!

Und somit nutzen wir, immer auf der Flucht von dem Nachmittagsregen, den nächsten Vormittag für einen Bootsausflug nach Akdamar, die zweitgrößte Insel im Van See. Im Mittelalter war die Insel Stützpunkt der armenischen Könige und bestaunen ihre bedeutendste Hinterlassenschaft, die Kirche zum Heiligen Kreuz mit ihrer schönen Sakralkunst.

Auf unserem Weg entlang der Südroute weiter nach Osten kommen wir auch nach Van und sind überrascht, in welcher modernen, ja fast mondänen Stadt wir uns wiederfinden. In dieser 1,2 Mio Stadt bekommt man alles und davon in großer Auswahl. Christian ist tapfer und hält durch, und ich genieße wieder etwas urbanes Flair in den hippen Cafes und bunten Seitengassen.

Unser letzter Tag am Van See sollte ein gemütlicher werden…. Wir möchten Grillen, uns etwas entspannen usw…. und doch kommt es dann anders als geplant, wie halt so oft auf langen Reisen…. Aber das ist eine andere Geschichte – meine nächste ….. J