Oman offroad

Wer Offroad fahren möchte sollte in den Oman kommen. Hier gibt es ein Paradies an Strecken im Gebirge , im Sand und durch Wadis . Schotter , Geröll , Furten , Waschbrettpisten ,  durch Flüsse – was das Herz begehrt . Nach unserem Erlebnis in Südafrika mit einem nur 2 Radgetriebenen Fahrzeug haben wir hier darauf geachtet ein wirkliches Allradfahrzeug zu bekommen . Und unser Nissan Terra X ist ein solches und hat inzwischen schon so manche Probe bestanden .  8 Zylinder , 4 Liter Hubraum , Untersetzungsgetriebe , fein abgestimmte Automatik ,  neue Geländereifen – was will man mehr ? Hat ein wenig Durst unser Nissan  und vergönnt sich im schweren Gelände so 30 bis 35 Liter auf 100 km – aber hier ist jede andere Flüssigkeit teurer als Benzin – der kostet fast nix.  Ich habe noch nie auch nur annähernd solche offroad Pisten wie hier gesehen und gefahren. Ohne entsprechendes Fahrzeug bleiben die Schönheiten des Oman verborgen . Wir durchfahren wasserführende Wadis mit Steinen so groß wie Fußbälle  , kommen ins Hochgebirge bis auf fast 2400 Meter , fahren am Strand durch den Sand und durch die Wüste über die Dünen .  Bergstraßen manchmal so steil dass der Reifengummi an die Haftungsgrenze kommt und sich die 4 Räder im ersten Gang des Untersetzungsgetriebes mühsam endlose Steigungen durch teils 10 cm dicken Steinstaub nach oben mahlen . Es  ist teilweise so steil dass man den Weg vor der massigen Motorhaube unseres Nissan nicht mehr sehen kann .  Dasselbe hinunter ist nicht weniger spannend , da sieht man aber wenigstens wieder wohin man fährt ,  das Untersetzungsgetriebe bremst  gewaltig aber es ist so steil dass das Auto förmlich ins Schlingern und  Rutschen gerät . An diesen Stellen darf man nicht mehr zu viel auf die Bremse – ganz im Gegenteil  man muss mit etwas Gas durch bis es wieder etwas flacher wird . In der Wüste darf man schon gar nicht bremsen , auch nicht bei der steilsten Dünenabfahrt- jedes Bremsmanöver zieht unweigerliches steckenbleiben nach sich . Manchmal ganz schön spannend und auch mit einer Portion Adrenalin verbunden . Die Wege in den Bergen sind in der Regenzeit im Jänner und Februar  absolut unpassierbar . Wir müssen auch immer auf der Hut sein , in den Wadis ist es gefährlich denn auch wenn es nicht unmittelbar bei uns regnen sollte so würde doch ein Gewitter in den Bergen hinter uns das Wadi rasch mit Wasser füllen und in einen reißenden Strom verwandeln . Wenn sich die Täler verengen  sehen wir die Spuren des Wassers oft 10 Meter über dem  Grund des Wadis . Aber auch auf den Bergen muss man aufpassen , ein jähes Gewitter würde die extrem steilen und langen Abfahrten in rutschige Hänge verwandeln sodass man nicht mehr hinunter kommt , ganz abgesehen davon dass die unbefestigten Wege weggeschwemmt oder verschüttet würden.

So aber macht es Spaß und wir finden Dörfer im wirklichen Nirgendwo . Unglaublich dass sich hier, an derart abgelegenen Orten ,  Menschen angesiedelt haben bzw. immer noch wohnen und nicht den Komfort urbaner Umgebung suchen.  Nachdem es zum Glück nicht regnet haben wir „ ein wenig „ mit dem Staub zu kämpfen . Er ist wirklich überall , kriecht in jede Ritze , unser ehemals weißes Auto ist mittlerweile braun , wenn man eine Türe aufmacht weht ein Sand- bzw. Staubsturm durchs Auto. Wieder auf einer befestigten Straße angekommen bitten wir den Fahrer eines Wassertankwagens um eine ambulante Autowäsche was er auch gerne macht. Kurz die Pumpe angeworfen und schon ergießt sich eine Fontäne aus dem mindestens 3 Zoll  dicken Schlauch über unser gepeinigtes Fahrzeug .

In weiterer Folge hat es dann doch geregnet und auch noch eine Lehre haben wir verabreicht bekommen: Niemals alleine ins sehr schwierige Gelände oder in die Wüste . Man kann auch 2 Reifen zugleich kaputtfahren oder andere Probleme bekommen bzw. von Unwettern erwischt werden . Alles in Allem eine sehr interessante Erfahrung die nach Wiederholung verlangt.