Rub al Khali - Liwa Wüste

Bevor es wieder ins gewohnte Leben zurück geht wollen wir noch einmal die Ruhe der Wüste genießen – es geht in die Liwa Wüste, ein Teil der Rub al Kali, die bis fast an die Grenze zu Saudi Arabien reicht. Die Rub al Khali ist die größte zusammenhängende Sandwüste der Welt und zieht sich von den VAE durch Saudi arabien, den Oman bis in den Yemen. Man nennt sie auch „empty quater“ – nicht ohne Grund. Anders als in den Wahiba Sands ist die Färbung der Dünen durch Feldspat hier rötlich bis fast orange – je nach Einfallswinkel der Sonne. Wir erreichen sozusagen den „Eingang“ zur Wüste über eine der höchsten Sanddünen der Welt. Beeindruckend, wie ein sich ständig veränderndes Gebirge aus Sand, stellt sich uns die Düne fast bedrohlich in den Weg. Inzwischen haben wir aber gelernt ein wenig in den Dünen zu „lesen“ und wissen wie und wo man schadlos über den Dünenkamm fahren kann. Wir senken den Reifendruck wieder auf ca. den halben Normaldruck und los geht es. Es macht richtig Spaß und man kann es ein wenig mit Tiefschneefahren vergleichen wenn man eine jungfräuliche Spur durch den Sand zieht. Hier ist der Sand auch härter als in den Wahiba Sands und wir kommen gut voran. Die Reifen gleiten durch den Sand fast ohne ein Geräusch zu machen und bald schon sind alle Zeichen der Zivilisation hinter uns verschwunden. Wir suchen uns einen Zeltplatz hoch oben mit Blick über die nächsten Dünenkämme und hinunter in ein tiefes Tal. Es ist ein ergreifendes und berührendes Erlebnis, vielleicht sogar mit einem etwas „mulmigem“ Gefühl, so ganz alleine in der Weite der Wüste zu sein. Man hört nichts und sieht nichts außer Sand, Sand und nochm einmal Sand.

Der nächste Morgen überrascht uns mit „Novemberwetter“ abgesehen von der Temperatur. Es ist total nebelig, alles was außerhalb unseres Zeltes war, ist nass  und wir sehen wirklich fast nichts. Erstaunlicher Weise dauert es fast den ganzen Vormittag bis sich der Nebel lichtet und wir unseren Weg fortsetzen können. Wir treffen noch auf ein paar Kamelhirten mit ihren Tieren und unterhalten uns mit Händen und Füßen. Gerne würden wir verstehen was sie uns sagen möchten, aber da wir kein Arabisch und sie kein Englisch sprechen, bleibt nur der Eindruck der Menschen und der Wüste im Kopf zurück.