Vorschau auf ein neues Abenteuer

Der Oman – wir entschließen uns diesmal für ein Ziel weit abseits der uns gewohnten Reisewege. Lieber wäre uns der Jemen gewesen – auf Grund der politischen Verhältnisse und der damit verbundenen Entführungsgefahr ist dieses Land derzeit und wohl auch noch in der weiteren Zukunft leider nur mit dem Finger auf der Landkarte zu besuchen.  Trotzdem – der Oman ist nun kein Reiseziel zweiter Klasse und wir freuen uns auf jeden Tag den wir hier verbringen werden . Was wird uns erwarten ? Diese Frage stellen wir uns als wir hoch oben im Flugzeug sitzen und unsere letzten kalten Biere für längere Zeit trinken . Mit Sicherheit der Orient , Oman – das legendäre Weihrauchland , die Wurzeln von Sindbad dem Seefahrer…..ein Kaleidoskop zwischen Moderne und Tradition , Wüste und Bergen, Beduinen , Seefahrern und Fischern. Die Vorbereitungen waren diesmal etwas länger und auch das Gepäck ist auf die doppelte Menge angewachsen. Der Oman ist kein Land mit ausgeprägter Infrastruktur – nur die städtischen Zentren – und deren gibt es nicht so viele – bieten die Annehmlichkeiten der Moderne. Ansonsten ist man auf Beduinen und Nomaden – soferne man denn welche findet – oder auf sich selbst angewiesen. Um ersteres  Risiko auszuschließen sind wir Selbstversorger und haben neben Campingequipment auch jede Menge Essbares und ausreichende Wasservorräte mit. Eine Freundin in Dubai , wo unsere Reise startet , hilft uns noch zu ein wenig Bequemlichkeit und leiht uns Tisch , Sessel , Geschirr etc….  Dubai macht die Logistik einfacher da wir hier alles was wir für die Reise sonst noch benötigen besorgen können.  Allerdings ist es  mit einem in den Emiraten gemieteten Auto  sehr schwierig in den Oman zu fahren – irgendwie wollen die das alle nicht  . Nach langen Recherchen habe ich dann doch eine Agentur gefunden die uns einen Nissan X Trail  für einen  Monat überlässt und versprochen hat alle für die Grenzübertritte notwendigen Papiere zu liefern – sehen wir mal.  Auch habe ich diesmal darauf geachtet tatsächlich und ohne Ausreden ein 4x4 Fahrzeug zu bekommen – ohne Allrad geht im Oman gar nichts .

Ja, und da sitzen wir nun schon im Flugzeug nach Dubai , nach nur einer Flugstunde ist das Nieselwetter in Wien einem wolkenlosen Himmel gewichen und in Dubai erwarten uns  gut über 30 Grad.

Was ist das nun für ein Land – dieser Oman ? Ein Land das noch vor 30 Jahren bestenfalls auf Pisten und Geröllwegen zu bereisen war hat sich in Windeseile der Moderne zugewandt. Sultan Qaboos regiert sein Land  mit Weitblick. Den Reichtum, den der Oman in Form von Bodenschätzen und hier im Besonderen an Erdöl zu bieten hat,  investiert er in Infrastruktur und zum Wohle der Bevölkerung. So liest man es zumindest überall, und wir lassen uns mal überraschen. Eigentlich wäre das normal , doch die Geschichte und auch die Gegenwart zeigen meist Anderes.  Sultan Qaboos bin Said al Said – 1970 übernimmt er die Regierungsgeschäfte,  und trotzdem das Rechtssystem nach wie vor von der Shariá bestimmt wird ist der Oman ein offenes Land mit parlamentarischer Verwaltung.

Wir sind nun also mal gut an unserem ersten Ziel – Dubai – angekommen und lassen uns vom ersten der sieben Scheichtümer der Vereinigten Arabischen Emirate gefangen nehmen. Ein Wüstenstaat der Superlative. Noch Anfang der 1960er Jahre zogen über die Hälfte der Bevölkerung als Nomaden umher, heute gibt es fast von allem das Größte, Teuerste, Längste, Höchste, Edelste  usw. hier auf knapp  4000  km². Ob man`s braucht? In unserem Verständnis ganz sicher nicht. Für uns ist es nur der Ausgangspunkt unserer eigentlichen Reise…… Jedenfalls fängt es schon turbulent an . Raus aus dem Flieger , durch den Zoll , zum Gepäckband geeilt – ja da drehen sich ja schon 2 unserer 3 Taschen im Kreis . Bevor die Erste wieder hinter der Wand verschwindet runter damit vom Gepäckband , die nächste drauf , ja , und da kommt auch schon die letzte Tasche . Ebenso drauf auf den Wagen - damit sind wir komplett . Jetzt erst mal zur Toilette , dann Geld besorgen und durch den Zoll. Der gute Mann möchte dass wir unsere Taschen durch einen Röntgenscanner jagen – also gut – alle Taschen wieder runter vom Wagen – aber was ist denn das ? Die unterste Tasche ist ja gar nicht unsere – die sieht nur so aus . Das haben wir in der Eile versaut. So schnell es geht wieder zurück zum Gepäckband ( ist eh´nur auf der ganz anderen Seite der Halle …. ) , hoffentlich sieht mich jetzt niemand – die falsche Tasche wieder auf´s Band gewuchtet und unsere tatsächlich Tasche gesucht . Da steht sie schon – oder noch – einsam und wartet auf den Abholer . Na , das ist ja noch einmal gut gegangen – nicht auszudenken wenn wir erst im Hotel draufkommen…..   Dass dann unser Hotel ausgebucht war hat uns nicht wirklich gestört denn erstens war es anscheinend ein Stundenhotel ( 3 Bars gleich in der Lobby und jede Menge kesse Mädchen von indisch bis kaffeebraun  ) und zweitens unglaublich laut  , wir bekamen jedenfalls ein sicher weitaus schöneres Zimmer in einem benachbarten Hotel im obersten Stockwerk . Nach einem Spaziergang durch die nächste Umgebung geht dann auch unser Tag so gegen 01 30 zu Ende und wir schlafen den Rest einer kurzen Nacht recht gut